Wo lebten und arbeiteten die zahlreichen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Schöneweide? Warum wurden im Zweiten Weltkrieg genau hier so viele Menschen zur Arbeit gezwungen? Der Stadtteilspaziergang führt rund um das ehemalige NS-Zwangsarbeiterlager. Dabei wird der Zusammenhang von Krieg, Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit deutlich. Der Spaziergang führt zu historischen Industriestandorten im Kiez und beleuchtet die Entwicklung des Ortes in der NS-Zeit. Besonders eindrücklich ist, wie einzelne Familien die Geschichte des Bezirks beeinflusst haben.

Die Schülerinnen und Schüler gehen auf Spurensuche am Historischen Ort Krumpuhler Weg. Sie untersuchen eigenständig und in Gruppen das Gelände durch verschiedene Aufgabenstellungen. Dabei analysieren sie Objekte im Museum und werten Karten, Pläne, Fotografien und Dokumente aus. Ihr Fokus liegt darauf, die unmenschlichen Lebensbedingungen der Lagerbewohner:innen, die Rolle und Position der NS-Rüstungsbetriebe in Reinickendorf sowie alltägliche Widerstandsformen zu verstehen. Anschließend präsentieren die Jugendlichen ihre Ergebnisse auf unterschiedliche Weise. Das Ziel ist es, das menschenverachtende Prinzip der Zwangsarbeit und der NS-Diktatur im Vergleich zu den demokratischen Idealen der Menschenrechte zu verdeutlichen. Der Umgang mit den historischen Ereignissen wird kritisch hinterfragt und in einen aktuellen Kontext gestellt.

Ein Gesicht, eine Geschichte: In diesem Workshop beschäftigen sich die Schüler:innen selbstständig mit biografischen Quellen. Sie erforschen die Lebensgeschichten mit persönlichen Dokumenten und Fotos sowie Auszügen aus Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Was bedeutete Zwangsarbeit für jede/n Einzelne/n? Die Schüler:innen lernen unterschiedliche Quellen zur Geschichte des Nationalsozialismus kennen und setzen sich abschließend kreativ mit ihrem gewonnenen Wissen auseinander. Der Workshop im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit eignet sich gut als Einstieg in das Thema Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.

Fotografien von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern zeigen oft gepflegt gekleidete, lächelnde Menschen und widersprechen damit den Erwartungen des Betrachtenden. Heile Welt oder schöner Schein?

In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmenden kritisch mit Fotografien als Quelle zur NS-Geschichte auseinander. Eingesetzt werden Methoden wie die klassische Bildinterpretation sowie die „segmentale Bildanalyse“. Diese freie und assoziative Form der Analyse teilt Fotos in Segmente ein, die jeweils einzeln interpretiert werden. So wird der genaue Blick auf historische Fotografien geschult.

Was hat eine alte Fahrkarte mit dem Leben im Lager zu tun? Und was erzählt eine Blechschüssel darüber? Über historische Objekte nähern sich die Schüler:innen dem Thema NS-Zwangsarbeit.

Die Spurensuche mit allen Sinnen ist erlaubt und erwünscht: fühlen, hören, riechen, von allen Seiten betrachten. Was ist dieses Ding, und was kann es über die Lebensbedingungen von ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aussagen? Hintergrundinformationen unterstützen bei der Einordnung und abschließenden Vorstellung, um die Dinge zum Sprechen zu bringen.