Schauplätze

Unsere Schauplätze der Industriekultur Berlin sind 18 ausgewählte Orte, die beispielhaft für die industrielle Entwicklung der Stadt stehen.

In Berlin wird Ende des 19. Jahrhunderts Technikgeschichte geschrieben. Die Industrialisierung verändert und formt die Stadt. Die Schauplätze der Industriekultur Berlin zeigen diese Veränderungen und die weitere Berliner Industriegeschichte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Zu den hier vorgestellten Schauplätzen gehören Museen, historische Orte und Unternehmen, die seit über 100 Jahren erfolgreich in Berlin produzieren. Einige Standorte sind täglich geöffnet und frei besuchbar, andere nur mit einer Führung oder nach vorheriger Anmeldung zugänglich. Durch die aktuelle Pandemiesituation stehen alle Angaben zusätzlich unter Vorbehalt. Deshalb ist unsere Bitte: Informieren Sie sich vor Ihrem Besuch!

Die Schauplätze der Industriekultur Berlin sind Teil der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).

  • Pfefferberg-Brauerei
    Pfefferberg-Brauerei
    Moderne Gebäude neben alten Backstein-Bauten am Pfefferberg
    Eingang der Brauerei Pfefferberg an der Schönhauser Allee
    Rotes Backsteingebäude am Pfefferberg, Eingang von AEDES
    Bäume auf der Terrasse am Pfefferberg
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    Erbaut
    1842 - 1914, Umbauten

    Architekt
    A. Rohmer, Carl Koeppen u.a.

    Früher
    Brauereigelände

    Heute
    Brauerei, Hostel, Theater, Galerie

    Die Christinenstraße bietet den besten Blick auf die moderne Architektur neben historischen Brauereigebäuden. | © bzi, Foto: Anja Liebau
    Adresse

    Schönhauser Allee 176
    Christinenstr. 18/19
    10119 Berlin-Prenzlauer Berg

    Anfahrt

    U-Bahn: U2 (Haltestelle Senefelderplatz)

    Öffnungszeiten

    Areal frei zugänglich | Anlieger siehe Website

    Führungen

    Auf Anfrage

    Barrierefreiheit

    eingeschränkt

    ERIH-Mitglied

    Pfefferberg bei ERIH

    Best of

    Bier und BrotProduktion damals und heute

    Pfefferberg-Brauerei

    Braukunst vor den Toren der Stadt

    An der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg liegt der Pfefferberg. Das Plateau mit Biergarten und Terrassencafé unter Bäumen überrascht viele Besucherinnen und Besucher. Niedrige Grundstückspreise und die erhöhte Lage im Norden der Stadt bieten Mitte des 19. Jahrhunderts beste Voraussetzungen für den Bau von Brauereien mit großen Kühlkellern. So beginnt auch die industrielle Karriere des Pfefferbergs. Namensgeber für das Areal an der Schönhauser Allee ist Joseph Pfeffer. Der bayerische Braumeister ist einer der ersten, der die untergärige Brauart nach Berlin bringt und ab 1841 an dem damals noch vor den Stadtgrenzen gelegenen Ort eine eigene Brauerei errichtet. Das so gebraute Bier ist länger lagerfähig und eignet sich deshalb besonders gut für die industrielle Produktion. Bis 1921 bestimmen deshalb Hopfen, Malz und Hefe das Geschehen der Pfefferberg-Brauerei.

    Nach dem Ersten Weltkrieg übernimmt die Schultheiss-Brauerei den Braubetrieb auf dem Pfefferberg, stellt ihn aber bald ein. Danach ziehen die unterschiedlichsten Betriebe in die Gebäude. Mal duftet es auch nach Schokolade, mal nach Brot. Nach dem Zweiten Weltkrieg finden Druckerei und Verlag „Neues Deutschland“ auf dem Pfefferberg ihren Platz. Zeitweilig wird auch die gleichnamige Zeitung, damals Organ des Zentralkomitees der SED, hier gedruckt. Lager-, Büro- und Werkstatträume, Poliklinik und Großküche – die vielen folgenden Nutzungen hinterlassen Spuren.

    Die Wege auf dem Gelände der ehemaligen Pfefferberg-Brauerei sind heute verschlungen und die Architektur ist vielfältig. Roter und gelber Backstein wechseln sich mit modernen Fassaden ab. In dieser kreativen Umgebung arbeiten viele Künstlerinnen und Künstler. Orte wie das Aedes Architekturforum, das Museum für Architekturzeichnung oder das Pfefferberg Theater laden zum Besuch ein. Gelegenheit zum Verweilen bieten hingegen Restaurants, Hausbrauerei, Hostel, ein schattiger Biergarten. Eigentümerin des Areals ist inzwischen die Stiftung Pfefferwerk, die in Berlin Projekte für mehr Chancengerechtigkeit von Benachteiligten fördert.


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  • KulturBrauerei
    KulturBrauerei
    Hof der KulturBrauerei mit Museum
    Turm der Kulturbrauerei an Straßenecke
    Infos auf Smartphone bei der KulturBrauerei
    Gang im Keller der KulturBrauerei
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    Erbaut
    ab 1887

    Bauherr
    Schultheiss Brauerei AG

    Architekt
    Franz H. Schwechten

    Früher
    Brauereigelände

    Heute
    Kulturzentrum, Gastronomie, Museum, Gewerbeflächen

    Die Schrift an den Gebäuden verrät, wo einst Garage, Ställe und Umkleidekabinen untergebracht waren. | © bzi, Foto: Katharina Hornscheidt
    Adresse

    Schönhauser Allee 36
    10435 Berlin-Prenzlauer Berg

    Kontakt

    Tel.: 030/44 35 21 70
    info[at]tic-berlin.de
    www.kulturbrauerei.de

    Anfahrt

    U-Bahn: U2 (Haltestelle Eberswalder Straße o. Senefelderplatz)
    Tram: M1, M10, M12 (Haltestelle Eberswalder Straße)
    Nachtbus: N52 (Haltestelle Eberswalder Straße)

    Öffnungszeiten

    Gelände rund um die Uhr zugänglich
    Touristeninfo:
    Mo. bis So. 12:00 bis 18:00 Uhr

    Eintritt

    Gelände frei zugänglich
    Kultureinrichtungen siehe Website

    Führungen

    Kostenloses Guidesystem für mobile Endgeräte
    Führungen auf Anfrage, kostenpflichtig
    berlinonbike.de/alle-touren/kulturbrauerei-fuhrung/

    Barrierefreiheit

    Eingeschränkt

    ERIH-Mitglied

    KulturBrauerei bei ERIH

    Best of

    Bier und Brot

    KulturBrauerei

    Kühles Bier aus tiefen Kellern

    Von der U-Bahnstation Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg strömen Nachtschwärmer in die KulturBrauerei. Schon von weitem tönen tiefe Bässe aus den verschiedenen Clubs auf dem 25.000 m² Areal. In der Nacht und auch am Tag ist die KulturBrauerei ein Ort zum Essen, Trinken und Tanzen. Das Museum zum Alltag in der DDR, ein Kino und ein Fahrradverleih runden das kulturelle Angebot ab.

    1853 übernimmt Jobst Schultheiss eine bayrische Bierbrauerei und den dazugehörigen Lagerkeller in der Schönhauser Allee. Er gibt dem Unternehmen seinen Namen und wird schließlich zu einem der erfolgreichsten Bierbrauer in Berlin. Als Richard Roesicke die Brauerei 1864 übernimmt, behält er nicht nur den Braumeister, sondern auch den eingeführten Namen der Brauerei bei. Durch den Zusammenschluss mit weiteren Unternehmen entwickelt sich die Schultheiss-Brauerei schließlich zur größten Brauerei Deutschlands.

    In der Schönhauser Allee schafft der renommierte Berliner Architekt Franz Schwechten ab 1878 einen modernen Produktionsstandort mit einem repräsentativen Ausschank. Sudhaus, Lagerhalle, Böttcherei – noch heute sind die früheren Nutzungen an den Gebäuden ablesbar. Der Brauereibesitzer Richard Roesicke setzt sich außerdem für gute Arbeitsbedingungen ein. Es entstehen beispielsweise Invalidenwerkstätten, Kindereinrichtungen und eine Bäderabteilung.

    Im Nationalsozialismus gilt die Schultheiss-Brauerei als „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“. Kriegsgefangene müssen Transport- und Hilfsarbeiten übernehmen. In den Tiefkellern produzieren ukrainische Zwangsarbeiterinnen für die Rüstungsproduktion der Telefunken AG. Nach Gründung der DDR geht die Bierproduktion staatlich organisiert als Volkseigener Betrieb (VEB) weiter. Das letzte Bier am Standort Schönhauser Allee wird 1967 abgefüllt. Mit dem Jugendclub Franz-Club beginnt 1970 die kulturelle Nutzung des Areals. Der ganze Brauerei-Komplex erhält 1974 Denkmalstatus. Dennoch ist das Gelände 1990 vom Verfall bedroht. Mit dem Konzept, das in den folgenden Jahren entsteht, etabliert sich eine bis heute tragfähige Mischung aus kommerzieller und kultureller Nutzung.

    Der Sozialisierung der Arbeitswelt ist ein Abschnitt innerhalb der Meilensteine der Berliner Industriegeschichte gewidmet.


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  • Museum für Kommunikation Berlin
    Museum für Kommunikation Berlin
    Ausstellung im Museum für Kommunikation mit Kindern und Tablet
    Museum für Kommunikation bei Nacht
    Roboter im Museum für Kommunikation
    Schwarz-weiß Foto, Lichthof im Reichspostmuseum um 1912
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    Erbaut
    1871 - 1874, 1898, Umbauten

    Bauherr
    Reichspostamt

    Architekt
    Carl Schwatlo u.a.

    Früher
    Kaiserliches Generalpostamt, Reichspostmuseum

    Heute
    Museum

    Im Museum finden verschiedene Workshops u.a. für Kinder und Familien statt. | © Museum für Kommunikation Berlin, Foto: Michael Ehrhart
    Adresse

    Leipziger Straße 16
    10117 Berlin-Mitte

    Kontakt

    Tel.: 030/20 29 40
    mfk-berlin[at]mspt.de
    www.mfk-berlin.de

    Anfahrt

    U-Bahn: U2 (Haltestelle Mohrenstraße o. Stadtmitte), U6 (Haltestelle Stadtmitte)
    Bus: M48, 265 (Haltestelle U Stadtmitte/Leipziger Straße), 200 (Haltestelle Mohrenstraße)

    Öffnungszeiten

    Öffnungszeiten werktags:
    Di. 9:00 bis 20:00 Uhr
    Mi. bis Fr. 9:00 bis 17:00 Uhr
    Öffnungszeiten Sa./So./Feiertag:
    10:00 bis 18:00, geschl. am 24., 25. u. 31.12.

    Eintritt

    Erwachsene 8 €, Ermäßigungen,
    bis einschl. 17 Jahre frei

    Führungen

    jeden Sonntag und mit Anmeldung

    Barrierefreiheit

    eingeschränkt

    Best of

    Kommunikation und Medien

    Museum für Kommunikation Berlin

    Von Rauchzeichen, Rohrpost und Robotern

    Die Begrüßung im Museum für Kommunikation Berlin fällt überraschend aus: In der imposanten Eingangshalle heißen freundliche Roboter die Besucherinnen und Besucher willkommen. Dieses Museum ist ein Ort, an dem sich Menschen (und Roboter) begegnen, austauschen und unterhalten. Der Name des Museums ist dabei Programm. Schließlich geht es um bedeutende Fragen unserer Zeit:

    • Wie hat sich der Umgang mit Zeichen, Codes und Medien im Laufe der Zeit verändert?
    • Wie prägen neue Formen der Kommunikation unser privates und öffentliches Leben? 
    • Welche Zukunftsperspektiven gibt es für unsere Informationsgesellschaft?

    Kommunikation prägt schließlich schon immer das Leben der Menschen. Beginnend beim Rauchzeichen bis hin zum heutigen Smartphone – die umfangreiche Sammlung des Museums spiegelt unsere vielfältigen Formen von Kommunikation wieder. 1872 eröffnet das Museum als erstes Postmuseum der Welt. In der Schatzkammer befinden sich besondere Raritäten und kostbarste Exponate. Dazu gehören das erste „Telephon“ von Johann Philipp Reis und die wohl berühmtesten Briefmarken: die Blaue und die Rote Mauritius.

    Interaktion ist im Museum für Kommunikation Berlin ausdrücklich erwünscht. So laden beispielsweise eine funktionsfähige Rohrpostanlage und ein Green-Screen-Studio zum Ausprobieren ein.

    Der Rundfunkgeschichte ist ein Meilenstein der Berliner Industriekultur gewidmet.

  • Industriesalon Schöneweide
    Industriesalon Schöneweide
    Historischer Arbeitsplatz mit Werkzeug Industriesalon Schöneweide
    Industriesalon Schöneweide
    Maschinen und Fernseher im Industriesalon Schöneweide
    Dieser Glasbläser-Arbeitsplatz für Fernsehröhren ist heute Teil der Ausstellung im Industriesalon. | © Foto: Andreas Muhs
    Adresse

    Reinbeckstraße 10
    12459 Berlin-Oberschöneweide

    Kontakt

    Tel.: 030/53 00 70 42
    info[at]industriesalon.de
    www.industriesalon.de

    Anfahrt

    Tram: 27, 60, 67 (Haltestelle Firlstraße),
    M17, 21, 27, 37 (Haltestelle Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße)

    Öffnungszeiten

    Mi. bis So. 14:00 bis 18:00 Uhr

    Eintritt

    Spende erbeten
    Stadtführungen kostenpflichtig

    Führungen

    u.a. Fr. 14:00, So. 12:00 Uhr
    und auf Anfrage.
    Bitte Website beachten
    (Anmeldung erbeten)

    Barrierefreiheit

    eingeschränkt

    Best of

    Produktion damals und heuteStrom und Energie

    Industriesalon Schöneweide

    Das Tor zur Elektropolis

    Eine schnaufende Lokomotive zieht schwer beladene Güterwagen durch die Straßen. Die „Bullenbahn“ verbindet Industriestandorte in Oberschöneweide mit den Rangierbahnhöfen Niederschöneweide und Rummelsburg. Es ist laut und betriebsam Ende der 1980er Jahre in Schöneweide. Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter strömen zum Schichtwechsel durch die Fabriktore – hier im größten innerstädtischen Industriegebiet der DDR.

    Doch diese Zeiten sind längst vergangen. Über hundert Jahre industrielle Entwicklung haben Schöneweide geprägt und bis heute sichtbare Spuren hinterlassen. Die Wasserlage und die Nähe zur Eisenbahn begünstigen Ende des 19. Jahrhunderts die Ansiedlung von neuen Fabriken. Maßgeblich für die Entwicklung von Oberschöneweide wird die Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft (AEG) unter Emil Rathenau. In rascher Folge entstehen ab 1897 neue Anlagen, wie beispielsweise das erste Drehstromkraftwerk Europas und ein hochmodernes Kabelwerk. Außerdem entstehen Versorgungseinrichtungen, Verwaltungs- und Wohnsiedlungen – aus Oberschöneweide wird eine Industriestadt mit Modellcharakter.

    Krananlagen, Bahngleise, die die Straßen durchziehen und Fabrikhallen mit großen Fensterfassaden dominieren bis heute das Stadtbild. Nach dem abrupten Aus für die DDR-Großbetriebe Anfang der 1990er-Jahre stehen viele Gebäude leer. Große Teile der Industrieanlagen unterliegen mittlerweile dem Denkmalschutz – doch das rettet sie nicht in jedem Fall vor dem Abriss.

    Aus einer nachbarschaftlichen Initiative heraus und mit Unterstützung lokaler Unternehmen entsteht 2009 der Industriesalon Schöneweide. Das Besucherzentrum und Museum ist inzwischen als Startpunkt für die Erkundung der „Elektropolis Berlin“ etabliert. Über Führungen und Sonderausstellungen hinaus engagiert sich der Industriesalon mit vielfältigen Veranstaltungen wie beispielsweise Podiumsgesprächen und der Organisation von Architekturwettbewerben für den Erhalt des industriellen Erbes.

    Die Meilensteine der Berliner Industriegeschichte widmen sich auch der »Elektropolis Berlin« und den Themen »Repräsentieren und Produzieren in Ost-Berlin«.

    Der Industriesalon Schöneweide ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2.


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  • Historischer Hafen Berlin
    Historischer Hafen Berlin
    Historischer Hafen Berlin-Brandenburg
    Ausstellung im Schiff Historischer Hafen Fischerinsel
    Dampfschiff im Historischen Hafen Fischerinsel mit Fernsehturm
    Dampfschiff Restaurant im Historischen Hafen Fischerinsel
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    Erbaut
    ab 13. Jahrhundert

    Früher
    Binnenhafen

    Heute
    Hafen- und Schifffahrtsmuseum

    Im Historischen Hafen ist anfassen erlaubt, aber es könnte ölige Finger geben. | © Berlin-Brandenburgische Schifffahrts-gesellschaft e.V. Historischer Hafen
    Adresse

    Märkisches Ufer
    10179 Berlin-Mitte

    Anfahrt

    U-Bahn: U2 (Haltestelle Märkisches Museum)
    S-Bahn: S3, S5, S7, S9 (Haltestelle Jannowitzbrücke)

    Öffnungszeiten

    während der Umbauarbeiten 2023/24 nach Absprache

    Eintritt

    Eintritt frei, Spenden willkommen

    Führungen

    Nach Vereinbarung

    Barrierefreiheit

    Nein

    ERIH-Mitglied

    ja

    Best of

    Transport und Verkehr

    Historischer Hafen Berlin

    Berlin ist aus dem Kahn gebaut

    Während eines Spaziergangs entlang der Fischerinsel in Berlin-Mitte stoßen Flaneure auf ein maritimes Kleinod. Zwischen der Mühlendammschleuse und dem Märkischen Museum befindet sich der Historische Hafen Berlin. Alte Dampfschlepper, historische Maßkähne und typische Fahrgastschiffe des 20. Jahrhunderts liegen hier vor Anker.

    Bereits im Mittelalter gibt es im historischen Zentrum Berlins erste Anlegestellen für den Warenverkehr. 1298 beurkundet der brandenburgische Landesherr Markgraf Otto V. schließlich die Erhebung eines Berliner Zolls, den Schifffahrtsverkehr und den Hafenbetrieb. Auch in den darauf folgenden Jahrhunderten bleiben die Wasserstraßen die wichtigsten Verkehrswege für den Waren- und Gütertransport. Mit Dampfschleppern und Maßkähnen kommen Anfang des 20. Jahrhunderts auch die so dringend benötigten Ziegel für den Wohnungsbau aus Brandenburg nach Berlin. Kohle aus der Lausitz und aus Schlesien sorgt für Wärme und Strom.

    „Willkommen an Bord“ heißt es mittlerweile für alle Besucherinnen und Besucher des Berliner Maßkahns „Renate Angelika“. Die Kajüten unter Deck geben einen Eindruck vom Leben auf dem Kahn, dazu informiert eine Ausstellung über die Hafengeschichte und die Bedeutung der Schifffahrt für die Stadtentwicklung. Die „Hafenbar“ lädt darüber hinaus im Sommer zum kulinarischen Verweilen auf dem Kahn ein. Mit großem ehrenamtlichen Einsatz erhält die Berlin Brandenburgische Schifffahrtsgesellschaft e.V. die historischen Binnenschiffe in einem fahrtüchtigen Zustand.

    Jahreshighlight im Historischen Hafen Berlin ist das An- und Abdampfen zu Saisonbeginn und -ende. Auf historischen Dampfschiffen geht es dabei von Berlin-Mitte bis vor die Tore Köpenicks und zurück.

    Mehr Informationen zu Berlins Wasserwegen finden Sie in den Meilensteinen der Berliner Industriegeschichte.

  • Museum Kesselhaus Herzberge
    Museum Kesselhaus Herzberge
    Museum Kesselhaus, Backsteingebäude mit Fensterfront
    Historische Dampfkessel im Museum Kesselhaus
    Beleuchteter Kessel im Museum Kesselhaus
    Krankenhaus Herzberge im Park
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    Erbaut
    1889 - 1893, 1903

    Bauherr
    Magistrat Berlin

    Architekt
    Hermann Blankenstein

    Früher
    Kesselhaus

    Heute
    Museum

    Das Museum Kesselhaus liegt im Landschaftspark Herzberge in Lichtenberg. | © Foto: Andreas FranzXaver Süß
    Adresse

    Herzbergstraße 79
    10365 Berlin-Lichtenberg

    Anfahrt

    Tram: M8, 37 (Haltestelle Evangelisches Krankenhaus KEH),
    Tram: 21 (Haltestelle Herzbergstraße/Siegfriedstraße)
    Bus: 256 (Haltestelle Herzbergstraße/Siegfriedstraße)

    Öffnungszeiten

    Dienstag: 14:00 bis 18:00 Uhr
    Donnerstag: 14:00 bis 18:00 Uhr
    An Feiertagen geschlossen

    Eintritt

    Erwachsene 2 €
    Ermäßigungen

    Führungen

    Nach Vereinbarung

    Barrierefreiheit

    Eingeschränkt

    Best of

    Sauber und GesundStrom und Energie

    Museum Kesselhaus Herzberge

    Technik im Grünen

    Zwischen Gewerbegebieten, Plattenbauten und großen Verkehrsadern liegt im Bezirk Lichtenberg der Landschaftspark Herzberge, eine grüne Oase in der Großstadt. Ein Bau aus rotem und gelbem Backstein beherbergt das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Das dazugehörende historische Kesselhaus befindet sich am Rande des Parks und beherbergt heute das Museums Kesselhaus Herzberge.

    Der rasante Bevölkerungsanstieg in Berlin sowie neue medizinische Erkenntnisse führen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem regelrechten Krankenhaus-Boom in Berlin. Deswegen lässt der Stadtbaudirektor Hermann Blankenstein auch außerhalb des damaligen Stadtgebietes Krankenhäuser errichten. Das grüne Umfeld soll zur Genesung beitragen. In der Gemeinde Lichtenberg entsteht 1893 deshalb die zweite Städtische Irrenanstalt Berlins. Ein eigenes Kesselhaus sichert die Versorgung der Gebäude mit Wärme und elektrischem Strom für die Beleuchtung. Ab 1920 ist Lichtenberg Teil der neuen Stadt- und Einheitsgemeinde Groß-Berlin. Deswegen liefern fortan die Städtischen Elektrizitätswerke Berlin den Strom. Um die Wärmeversorgung kümmern sich weiter die Heizer im Kesselhaus, bis 1986 und als Reserve sogar bis 1991.  

    Mittlerweile ist das Kesselhaus denkmalgeschützt. Ein Förderverein kümmert sich maßgeblich um den Erhalt des Ortes und hat das Kesselhaus zu einem etablierten Ort für Kulturveranstaltungen entwickelt. Das kleine Museum stellt die Krankenhausgeschichte und den Architekten Hermann Blankenstein vor. Highlight der Technikausstellung sind die aufwendig restaurierten Heizkessel aus drei Generationen (1892, 1938, 1960). Zudem etablieren jüngere Vereinsmitglieder den atmosphärischen Ort im Spannungsfeld zwischen Erhalten & Gestalten als Plattform für zeitgenössische Kultur. Zwischen den stimmungsvoll beleuchteten Heizkesseln finden Konzerte, Performances und Ausstellungen statt.

    Die Meilensteine der Industriegeschichte Berlins thematisieren im Kapitel »Elektropolis Berlin« den Einzug der Elektrizität, z.B. in die Versorgung mit elektrischem Licht.


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  • Naturschutzzentrum Ökowerk
    Naturschutzzentrum Ökowerk
    Ökowerk im historischen Wasserwerk in Grunewald
    Dampfmaschine im Ökowerk Berlin
    Kinder bestaunen Modell einer Dampfmaschine im Ökowerk Berlin zur JuniorRoute
    Historisches Kesselhaus im Ökowerk Berlin 1920
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    Erbaut
    1872 - 1873, 1892

    Bauherr
    Charlottenburger Wasserwerke GmbH

    Architekt
    Martin Gropius, Hanshent und F. Schmetzer

    Früher
    Wasserwerk Teufelssee

    Heute
    Naturschutzzentrum

    Das historische Wasserwerk Teufelssee, heute Ökowerk, liegt mitten im Grunewald. | © Naturschutzzentrum Ökowerk, Foto: Andreas Schmidt
    Adresse

    Teufelsseechaussee 22
    14193 Berlin-Grunewald

    Kontakt

    Tel.: 030/3 00 00 50
    info[at]oekowerk.de
    www.oekowerk.de

    Anfahrt

    S-Bahn: S3, S9 (Haltestelle Heerstraße), S7 (Haltestelle Grunewald).
    Bus: M19, 186, 349 (Haltestelle Grunewald).
    Achtung: von dort je 20 Minuten Fußweg

    Öffnungszeiten

    Sommer:
    Mi. bis Fr.: 10.00 bis 18.00 Uhr
    Sa., So., Feiertag: 12:00 bis 18:00 Uhr

    Winter:
    Mi. bis Fr.: 10.00 bis 16.00 Uhr
    Sa., So., Feiertag: 11:00 bis 16:00 Uhr

    Eintritt

    Gelände frei zugänglich

    Führungen

    Zum Wasserwerk und weiteren Themen, Termine siehe Website und nach Vereinbarung

    Barrierefreiheit

    Eingeschränkt

    Best of

    Sauber und Gesund

    Naturschutzzentrum Ökowerk

    Ein Wasserwerk im Grunewald

    Mitten im Grunewald liegt das älteste erhaltene Wasserwerk Berlins. Das idyllisch am Teufelssee gelegene Industriedenkmal ist heute das Zuhause des Naturschutzzentrum Ökowerk. Die Bedeutung von sauberem Wasser ist ein zentrales Thema der vielfältigen Bildungsangebote.

    Mitte des 19. Jahrhunderts ist die westlich von Berlin gelegene und finanzstärkste Stadt Charlottenburg Sommerresidenz des Königs von Preußen und zudem Ausflugsziel für viele Berlinerinnen und Berliner. Mehr und mehr wohlhabende Bürger lassen ihre Villen hier errichten, wozu 1866 Johannes Werckmeister, Johannes Quistorp und Martin Gropius die Baugesellschaft Westend & Co AG gründen. Der Anschluss an eine zentrale Wasserversorgung ist ein wichtiges Verkaufsargument. Werkmeister beginnt mit der Planung und dem Bau eines Wasserwerkes am Teufelssee. Doch 1868 geht die Baugesellschaft in die Insolvenz. Quistorp steigt aus und sein Bruder Heinrich übernimmt als Großinvestor das Management der neuen Westend-Gesellschaft Quistorp & Co. Fertiggestellt wird das Wasserwerk 1872. Im Laufe der Zeit werden von hier aus weitere Haushalte außerhalb Berlins bis nach Rixdorf mit Wasser versorgt.

    1920 wird Charlottenburg Teil der neu gegründeten Stadtgemeinde Groß-Berlin. Das Wasserwerk am Teufelssee wird deshalb fortan durch die neu gegründete Berliner Städtischen Wasserwerke AG verwaltet. Rund 100 Jahren ist es in Betrieb. Dann genügt es den hygienischen und technischen Ansprüchen nicht mehr. 1969 droht schließlich der Abriss, den öffentlicher Protest verhindert. Naturschutzvereine und Einzelpersonen schließen sich Anfang der 1980er-Jahre zusammen und gründen den Verein Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin. , Der anerkannte Naturschutzverband ist seitdem hier im Bereich Umweltbildung aktiv. Das Gebäudeensemble wurde restauriert und enthält noch heute wesentliche Teile der historischen Technik.

    Zwischen Teufelssee, Streuobstwiesen und Erlebnisgärten bietet das Ökowerk ein vielfältiges Programm. Geheimnisvolle Orte wie den unterirdischen Reinwasserspeicher erleben Besucherinnen und Besucher bei einer Führung. Eine GPS-Rallye lädt kleine Gruppen dazu ein, dass Gelände auf eigene Faust zu erkunden.

    Der Wasserversorgung Berlins ist ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte gewidmet.

  • Altes Wasserwerk Friedrichshagen
    Altes Wasserwerk Friedrichshagen
    Backsteingebäude mit Eingang zum Wasserwerk Friedrichshagen
    Brunnen und Gebäude im Wasserwerk Friedrichshagen
    Halle mit Dampfmaschinen im Wasserwerk Friedrichshagen
    Fassade und Dach des Wasserwerks Friedrichshagen
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    Erbaut
    1889 - 1925

    Bauherr
    Magistrat Berlin

    Architekt
    Henry Gill, Richard Schultze

    Früher
    Trinkwasserversorgung

    Die Bauten des Wasserwerks Friedrichshagen bestehen zum Großteil aus Backstein. | © bzi, Foto: Katharina Hornscheidt
    Adresse

    Müggelseedamm 307
    12587 Berlin-Friedrichshagen

    Kontakt

    Tel.: 030/86 44 63 93
    fuehrungen[at]bwb.de
    www.bwb.de/fuehrungen

    Anfahrt

    Tram: 60 (Haltestelle Altes Wasserwerk)

    Führungen

    dienstags 9 Uhr, freitags 13 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat 10 Uhr

    Industriekultur erleben

    Schauplätze
    JuniorRoute: Grundschule

    Best of

    Sauber und Gesund

    Altes Wasserwerk Friedrichshagen

    Sauberes Wasser für die Stadt

    Ende des 19. Jahrhunderts hat Berlin ein Wasserproblem. Wegen der zunehmenden Industrialisierung verschmutzt die Spree immer mehr. Auch aus den Rinnsteinen fließt das Abwasser ungereinigt in den Fluss ab. Im Wasserwerk am Stralauer Tor wird mit modernen Sandfilteranlagen Spreewasser aufbereitet. Doch die bestehenden Wasserwerke am Stralauer Tor und am Tegeler See können den Trinkwasserbedarf nicht mehr decken.

    Der Müggelsee liegt weit genug vor der Stadt und bietet sauberes Wasser. Im Luftkurort Friedrichshagen entsteht deshalb ab 1889 eine gigantische Baustelle für ein hochmodernes Wasserwerk zur Trinkwasserversorgung Berlins. Es umfasst vier Schöpfanlagen mit je drei dampfbetriebenen Kolbenpumpen sowie drei Dampfkesseln. Hinzu kommen außerdem Filteranlagen, Reinwasserbehälter, Werkstätten und Wohnhäuser. Fördermaschinen pumpen das hier aufbereitete Wasser in die Stadt. Über ein System aus Pumpstationen und Wassertürmen gelangt das Wasser auch in höher gelegene Stadtviertel wie das Gebiet vor dem Prenzlauer Tor – dem heutigen Stadtbezirk Prenzlauer Berg.

    Ungewöhnlich für ein solches Großprojekt: Ein Teil der Anlage geht im Sommer 1893 vorzeitig in Betrieb. Die Eröffnung des modernsten Wasserwerks in Europa ist ein Großereignis. Unter den 500 geladenen Gästen sind neben Stadträten und Staatsministern auch die Berliner Pioniere der Stadthygiene Rudolf Virchow, Robert Koch und James Hobrecht. Der Ingenieur und erste Direktor der Anlage Henry Gill jedoch stirbt kurz vor der Eröffnung. Er hat die Planung und Umsetzung der modernen Berliner Wasserversorgung maßgeblich gestaltet.

    Mit der Zeit lösen moderne Grundwasserwerke das historische Wasserwerk ab, schrittweise entsteht so eine neue Anlage. Die letzte Dampfmaschine arbeitet bis 1979. Seit 1987 wird die historische Anlage museal genutzt. Die Berliner Wasserbetriebe bieten mehrmals wöchentlich kostenlose Führungen an. Im Schaubetrieb zeigt die Dampfmaschine, welche enormen Kräfte zur Trinkwassergewinnung nötig waren. 

    Der Wasserversorgung Berlins ist ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte gewidmet. Das Wasserwerk Friedrichshagen ist außerdem Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2.


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  • Haus des Rundfunks des rbb
    Haus des Rundfunks des rbb
    Treppenhaus mit Lampe im Haus des Rundfunks rbb
    Eingang mit Schriftzug Haus des Rundfunks rbb
    Großer Sendesaal im Haus des Rundfunks rbb
    Historisches Luftbild Haus des Rundfunks 1957
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    Erbaut
    1929 - 1931

    Bauherr
    Reichsrundfunk-GmbH

    Architekt
    Hans Poelzig

    Früher
    Produktions- und Sendehaus

    Heute
    Medienzentrum

    Der beeindruckende Lichthof im Haus des Rundfunks verbindet die Sendesäle miteinander. | © rbb, Foto: Hanna Lippmann
    Adresse

    Masurenallee 8-14
    14057 Berlin-Charlottenburg

    Anfahrt

    U-Bahn: U2 (Haltestelle Theodor-Heuss-Platz)
    S-Bahn: S41, S42
    (Haltestelle Messe Nord/ICC)
    Bus: M49 (Haltestelle Haus des Rundfunks)

    Öffnungszeiten

    Nur im Rahmen einer Führung zugänglich

    Eintritt

    Führung kostenfrei

    Führungen

    Termine virtuell und vor Ort siehe Website, telefonische Anmeldung notwendig

    Barrierefreiheit

    Ja, mit Anmeldung

    Industriekultur erleben

    Schauplätze

    Best of

    Kommunikation und Medien

    Haus des Rundfunks des rbb

    Vollkommener Klang in moderner Architektur

    Mattbrauner Klinker außen, vollkommener Klang im Inneren. Das Haus des Rundfunks des rbb in Berlin-Charlottenburg gehört zu Europas ältesten Rundfunkhäusern. Architekt Hans Poelzig plant 1929/30 erstmals ein Gebäude, das speziell auf die Bedürfnisse des neuen Mediums Rundfunk zugeschnitten ist. Der ungewöhnliche dreieckige Grundriss sorgt für eine optimale Schallisolierung in den Sendesälen. Diese befinden sich im Inneren des Hofes und somit weit entfernt vom Lärm der Straße.

    Das NS-Regime erkennt schnell die Möglichkeiten des Rundfunks. Das Programm: Musik, Anleitungen zum Sport und nationalsozialistische Propaganda. Der „Reichssender Berlin“ sendet bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus dem Haus in Charlottenburg. Ab Mai 1945 kontrollieren die sowjetischen Alliierten das Haus des Rundfunks, das jedoch im britischen Sektor liegt. Nach und nach berauben sie das Haus seiner technischen Anlagen und statten damit das neue Funkhaus an der Nalepastraße im sowjetischen Sektor aus. Die Briten finden 1952 schließlich ein weitgehend leeres Gebäude vor. Nach aufwändiger Sanierung und technischer Neuausstattung sendet ab 1957 der „Frontstadtsender“ Sender Freies Berlin (SFB) aus der Masurenallee.

    Seit 2003 produziert der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) nicht nur Radio, sondern auch Fernsehen vor Ort. Künftig soll das denkmalgeschützte Haus des Rundfunks mit dem Fernsehzentrum und einem neuen Medienhaus Teil eines Digitalen Campus sein. Führungen sind nach Anmeldung möglich.

    Der Geschichte des Rundfunks ist ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte gewidmet.


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  • Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM Berlin)
    Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM Berlin)
    Gebäude der KPM Berlin aus Backstein
    Frauen mit Teekanne KPM Berlin
    Manufaktur vom Brandenburger Tor bei KPM
    Frauen beim Porzellan Workshop bei KPM
    i

    Erbaut
    1868 - 1872, 1962

    Bauherr
    Königliche Porzellan-Manufaktur

    Architekt
    Ferdinand Möller, Emil Boethke, Bruno Grimmek

    Früher
    Porzellanmanufaktur

    Heute
    Porzellanmanufaktur, Austellung

    Die Manufaktur und die KPM Welt inklusive Ausstellung liegen in einem Hof am Tiergarten. | © Foto: Andreas FranzXaver Süß, 2022
    Adresse

    Wegelystr. 1
    10623 Berlin-Charlottenburg

    Anfahrt

    S-Bahn: S3, S5, S7, S9 (Haltestelle Tiergarten)

    Öffnungszeiten

    Mo.-Sa. 10:00 bis 18:00 Uhr

    Eintritt

    Audiotour kostenfrei

    Führungen

    Öffentlich Sa. 15:00 Uhr, 14 €, ermäßigt 9 €,
    exklusiv für Gruppen mit Voranmeldung,
    Workshops mit Voranmeldung

    Barrierefreiheit

    Ja

    ERIH-Mitglied

    Die KPM bei ERIH

    Best of

    Produktion damals und heute

    Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM Berlin)

    „Weißes Gold“ aus Berlin

    Klares Weiß, zarte Formen und feine Malerei – jedes Stück ein Unikat. Seit über 300 Jahren ist die Faszination für Porzellan in Europa ungebrochen. Als König Friedrich II von Preußen 1763 eine Porzellan-Manufaktur übernimmt, benennt er das zuvor durch den Woll-Händler Wilhelm Caspar Wegely betriebene Unternehmen um. Fortan produziert die Königliche Porzellan-Manufaktur KPM das „weiße Gold“, wie Porzellan damals auch genannt wird, nach für diese Zeit fortschrittlichen Prinzipien. Die Manufaktur gilt Ende des 18. Jahrhunderts als Musterbetrieb der Frühindustrialisierung. Es gibt keine Kinderarbeit, stattdessen geregelte Arbeitszeiten, Renten und eine Betriebskrankenkasse.

    1871 bezieht die Berliner Porzellan-Manufaktur einen neuen Standort am Rande des Tiergartens, nahe der Spree. Nun ist der Transport von Rohstoffen und gefertigten Produkten mit dem Schiff möglich. Berühmte Künstler wie beispielsweise Karl Friedrich Schinkel und Johann Gottfried Schadow entwerfen Tafelservice, Vasen und Skulpturen für die Manufaktur. Die Eröffnung der manufaktureigenen Chemisch-Technischen Versuchsanstalt im Jahr 1878 bringt die Entwicklung neuer Fertigungstechniken und Innovationen weiter voran. Hier leistet die Manufaktur Pionierarbeit für die keramische Industrie.

    Bis zum Ende der Monarchie 1918 ist die Manufaktur in königlichem Besitz, die kobaltblaue Zeptermarke und das Signet „KPM“ für die Königliche Porzellan-Manufaktur bleiben auch danach erhalten. Inspiriert von Werkbund und Bauhaus, entwickelt die KPM Ende der 1920er-Jahre eine klare Formensprache. Im Jahr 1943 zerstören Bombenangriffe das Manufaktur-Gebäude, dabei gehen wertvolle Gussformen und Maschinen für immer verloren.

    Inzwischen ist die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM Berlin) in Privatbesitz und produziert am historischen Standort bis heute Porzellan fast ausschließlich von Hand. Damit ist sie der älteste bis heute produzierende Handwerksbetrieb Berlins. Nach den Zerstörungen des Krieges werden die Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederaufgebaut. Die historischen Gebäude und die zentrale Ringkammerofenhalle sind heute Teil der Ausstellung KPM WELT. Sie beherbergen außerdem den KPM Flagshipstore. Besucherinnen und Besucher entdecken Designs aus 250 Jahren und können Teile des Fertigungs- und Malereiprozesses live erleben. Angeleitete Workshops machen aus Erwachsenen und Kindern echte Manufakturistinnen und Manufakturisten von Morgen.

    Der Königliche Porzellan-Manufaktur ist ein Highlight der Fahrradroute »Innovation und Eleganz«. Die Meilensteine der Berliner Industriegeschichte informieren zu Berlins Wasserwegen und zur Frühindustrialisierung in Berlin. Das KPM Quartier ist außerdem Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 3.


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  • BMW-Motorradwerk
    BMW-Motorradwerk
    BMW-Motorrad am Eingang zum BMW Werk
    Backsteinbauten in Spandau, BMW-Werk
    Fabrikhallen BMW Motorrad Werk 1975
    Arbeiter bei der Montage BMW Motorrad
    i

    Erbaut
    1914, 1928, 1937

    Bauherr
    Preußischer Militärfiskus, Siemens & Halske

    Architekt
    Hans Hertlein u.a.

    Früher
    Produktion von Gewehren, Flugmotoren, Motorrädern

    Heute
    BMW Group Werk Berlin

    Ein ausgestelltes Motorrad weist den Weg zum BMW Group Werk Berlin. | © BMW AG, München (Deutschland)
    Adresse

    Am Juliusturm 14-38
    13599 Berlin-Spandau

    Anfahrt

    U-Bahn: U7 (Haltestelle Haselhorst)

    Öffnungszeiten

    Nur im Rahmen einer Führung zugänglich

    Eintritt

    Führungen kosten 11,90 € für Erwachsene und 9,00 € mit Ermäßigung

    Führungen

    90-minütige Führungen i.d.R. montags bis freitags
    Alle Informationen unter www.visit-bmwgroup.com/erleben/fuehrung-werk-berlin/

    Barrierefreiheit

    ja, mit Anmeldung

    Best of

    Produktion damals und heute

    BMW-Motorradwerk

    Motorräder aus Spandau

    BMW Motorräder fahren mit Berliner Luft in den Reifen. 800 Motorräder laufen täglich im Motorradwerk der BMW Group in Berlin-Spandau vom Band. An Werktagen öffnen sich hier die Tore auch für Besucherinnen und Besucher, die bei den Werksführungen die Faszination hochmoderner Fahrzeugproduktion erleben.

    Die Geschichte des Produktionsstandorts beginnt Mitte des 18. Jahrhunderts, als König Friedrich Wilhelm I. nahe der Zitadelle Spandau eine Gewehr- und Munitionsfabrik für die preußische Armee errichten lässt. 1928 entsteht dann auf einem Teil des Geländes das Flugmotorenwerk von Siemens & Halske. Mit der Ausgliederung aus dem Siemenskonzern firmiert das Werk ab 1936 als Brandenburgische Motoren Werke GmbH (Bramo). Die Bayerischen Motoren Werke (BMW) übernehmen schließlich ab 1939 das Gelände und die Produktion. Seit 1949 ist das Werk auf die Produktion von Motorradteilen spezialisiert und zwanzig Jahre später verlässt das erste komplett in Berlin hergestellte BMW Motorrad das Werk. Seitdem werden hier, in teilweise denkmalgeschützten Gebäuden, BMW-Motorräder für den Weltmarkt produziert.

    Lesen Sie mehr zum Industriestandort West-Berlin nach 1945.

    Das BMW-Motoradwerk ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 1.


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  • Gasometer Fichtestraße (Fichtebunker)
    Gasometer Fichtestraße (Fichtebunker)
    Eingang zum runden Fichtebunker und Gasometer Fichtestraße
    Türen mit Schatten im Fichtebunker Fichtestraße
    Treppe und Registratur im Fichtebunker Fichtestraße
    Nummern an der Wand im Fichtebunker Fichtestraße
    i

    Erbaut
    1883 - 1884, 1942

    Bauherr
    Städtische Gasbehälter-Anstalt

    Architekt
    Johann Wilhelm Schwedler

    Früher
    Gasspeicher, Bunker

    Die Fassade des ehemaligen Gasometers Fichtestraße hat sich im letzten Jahrhundert kaum verändert. | © bzi, Foto: Florian Rizek
    Adresse

    Fichtestraße 6
    10967 Berlin-Kreuzberg

    Anfahrt

    U-Bahn: U7 (Haltestelle Südstern)
    Bus: M41 (Haltestelle Körtestraße)

    Öffnungszeiten

    Nur im Rahmen einer Führung zugänglich.

    Eintritt

    16 €, Ermäßigungen
    Termine und Tickets im Online-Shop erhältlich, kein Ticketverkauf vor Ort.

    tickets.berliner-unterwelten.de

    Führungen

    Die öffentlichen Führungen sind nicht für Kinder unter 7 Jahren geeignet.
    Festes Schuhwerk ist notwendig, warme Kleidung wird empfohlen.

    www.berliner-unterwelten.de/fuehrungen/oeffentliche-fuehrungen/geschichtsspeicher-fichtebunker

    Barrierefreiheit

    nicht barrierefrei zugänglich

    Best of

    Krieg und FriedenStrom und Energie

    Gasometer Fichtestraße (Fichtebunker)

    Der letzte seiner Art

    Der Gasometer Fichtestraße ist der älteste Gasbehälter, der in Berlin erhalten ist. Eine Erkundung durch das Innere des runden Backsteinbaus führt Neugierige in die Zeit der Industrialisierung Berlins und auf eine Reise durch 200 Jahre Stadtgeschichte.

    1826 erhellen die ersten Gaslaternen das nächtliche Berlin. In den folgenden 20 Jahren baut ein Londoner Unternehmen die Straßenbeleuchtung stetig aus. Mitte des 19. Jahrhunderts übernimmt die Stadt die öffentliche Beleuchtung. Gas findet zunehmend auch in Privathaushalten Verwendung, deshalb steigt die Zahl der Gasanschlüsse auch mit der wachsenden Bevölkerung. Die städtischen Gaswerke Berlins entwickeln sich zum größten Gasversorger Europas. Die Gasanstalten produzieren kontinuierlich Gas, die Abnahme durch die Verbraucher aber schwankt. Deshalb müssen ausreichend Speicherbehälter zur Verfügung stehen. Auf freiem Feld entstehen in der Nähe der Hasenheide dazu ab 1874 vier nahezu baugleiche Gasbehälter aus Backstein. Der erhaltene Gasometer in der Fichtestraße entsteht 1883/84. Gleichzeitig beginnt die Elektrifizierung Berlins, deshalb verliert der Gasspeicher schon in den 1930er-Jahren seine Funktion.

    Während des Zweiten Weltkriegs wird der Gasometer in der Fichtestraße zu einem Großbunker ausgebaut. Hier sollen Mütter, die in kriegswichtiger Produktion beschäftigt sind, mit ihren Kindern Zuflucht finden. Ausgeruht sollen die Frauen zur Arbeit erscheinen. Für 6.500 Menschen ist der Bunker geplant – bis zu 30.000 drängen sich Ende des Krieges zusammen. Nach dem Krieg bietet der Bunker bis in die 1950er-Jahre durchziehenden Flüchtlingen einen Schlafplatz. Ein intaktes Dach ist viel Wert im kriegszerstörten Berlin – und so dient der fensterlose Bunker noch bis Anfang der 1960er-Jahre als Altenheim und Obdachlosenasyl. Danach nutzt der West-Berliner Senat den Bunker als Lager für einen Notvorrat an Konserven und Hygieneartikeln.

    Das Dach des Bunkers ist heute mit Lofts bebaut. Durch den weitgehend im Originalzustand erhaltenen Bunker führt seit 2008 der Verein der Berliner Unterwelten. Einst Leuchtgasspeicher und Zufluchtsort, konserviert dieser „Geschichtsspeicher“ heute die Geschichte der Stadt. 


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  • Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
    Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
    Baracke im Zwangsarbeit-Lager Schöneweide
    Ausstellung mit Fotos im Zwangsarbeit-Lager Schöneweide
    Baracken im Zwangsarbeit-Lager Schöneweide
    Frau an Medientisch im Zwangsarbeit-Lager Schöneweide
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    Erbaut
    1943 - 1945

    Bauherr
    Generalbauinspektion

    Architekt
    Hans Freese

    Früher
    Sammelunterkunft für Zwangsarbeiter:innen

    Die „Baracke 13“ und ihr Luftschutzkeller sind vollständig erhalten und zugänglich. | © Dok.zentrum NS-Zwangsarbeit, Foto: Matthias Steffen
    Adresse

    Britzer Str. 5
    12439 Berlin-Niederschöneweide

    Anfahrt

    S-Bahn: S8, S9, S45, S46, S47 (Haltestelle Schöneweide) |
    Bus: 165 (Haltestelle Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit)

    Öffnungszeiten

    Di. bis So. 10:00–18:00 Uhr

    Eintritt

    Eintritt und Führungen kostenfrei

    Führungen

    samstags und sonntags um 15:00 Uhr
    sowie nach Vereinbarung

    Barrierefreiheit

    Ja

    Best of

    Krieg und Frieden

    Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

    Ein Barackenlager im Wohngebiet

    Rund 13 Millionen Menschen, fast aus ganz Europa, werden während des Zweiten Weltkriegs durch das nationalsozialistische Regime in das Deutsche Reich verschleppt und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Insgesamt arbeiten sogar 26 Millionen Männer, Frauen und Kinder unfreiwillig für den NS-Staat.

    Die deutsche Kriegswirtschaft ist ohne die Zwangsarbeit nicht aufrechtzuerhalten. Vor allem Industrie und Landwirtschaft profitieren von den günstigen Arbeitskräften. Die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter müssen in großen bekannten Firmen arbeiten, darunter bei der AEG, aber auch in kleinen Handwerksbetrieben und kommunalen Einrichtungen wie der Müllabfuhr. Kirchen und Privathaushalte beuten ebenfalls die Männer und Frauen aus. Im Krieg entsteht 1943 in Berlin-Schöneweide, mitten im Wohngebiet, ein Barackenlager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Dort sind mehr als 400 ehemalige italienische Militärinternierte untergebracht sowie verschleppte Zivilisten aus mehreren Ländern. Sie arbeiten meistens auf Baustellen und in umliegenden Fabriken für die Rüstungsindustrie. In den letzten Kriegsmonaten werden etwa 200 polnische Frauen von einem Außenlager des KZ Sachsenhausen nach Schöneweide verlegt, um unweit des Barackenlagers für den Batteriehersteller Pertrix zu arbeiten.

    Allein im Berliner Stadtgebiet sind während des Zweiten Weltkriegs rund eine halbe Million Menschen in etwa 3000 Lagern untergebracht. Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit informiert seit 2006 über die Geschichte und Dimension der Zwangsarbeit. Es macht das Schicksal der betroffenen Männer, Frauen und Kinder sichtbar. Die ehemaligen Unterkunftsbaracken auf dem Gelände in Niederschöneweide sind fast vollständig erhalten und heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsorte zugänglich. Besucherinnen und Besucher finden hier neben verschiedenen Ausstellungen auch ein Archiv, eine Bibliothek, eine internationale Jugendbegegnungsstätte sowie zahlreiche Angebote der historisch-politischen Bildungsarbeit.

    Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Die Meilensteine der Industriekultur Berlin thematisieren die Rüstungsindustrie in Berlin.

    In unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2 finden Sie weitere Informationen zu diesem historischen Ort.


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  • Energie-Museum Berlin
    Energie-Museum Berlin
    Blaue Erregermaschine im Energie-Museum
    Maschinenhaus aus Backstein des Umspannwerks Steglitz
    Mädchen im Energie-Museum mit Kabeln
    Energie-Museum von Außen mit Litfaß-Säule
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    Erbaut
    1909 - 1911, Umbauten

    Bauherr
    Gemeinde Steglitz

    Architekt
    Hans Heinrich Müller u.a.

    Früher
    Batteriespeicheranlage am Kraftwerk Steglitz

    Heute
    Museum

    Das Energie-Museum zeigt Objekte der Erzeugung, Versorgung und Nutzung von Energie, wie diese Erregermaschine der AEG. | © Energie-Museum Berlin
    Adresse

    Teltowkanalstraße 9
    12447 Berlin-Steglitz

    Anfahrt

    Bus: 186, 283 (Haltestelle Teltowkanalstr.), 380 (Haltestelle Mozartstr.)

    Öffnungszeiten

    Im Rahmen von Führungen und an Aktionstagen zugänglich

    Eintritt

    Eintritt frei, Spenden willkommen

    Führungen

    Expressführung i.d.R. letzter Sa. im Monat, 11:00 bis 12:00 Uhr
    Individuelle Führungen nach Vereinbarung


    Barrierefreiheit

    Eingeschränkt

    Best of

    Forschung und InnovationStrom und Energie

    Energie-Museum Berlin

    Jenseits der Steckdose

    Wie wird eigentlich Strom gemacht und wer verteilt den Strom im Netz? Welche elektrischen Geräte gab es vor 100 Jahren? Und was ist eine Strominsel? Die Antworten auf diese sowie weitere Fragen finden Sie im Energie-Museum Berlin. Auf vier Etagen zeigt das Museum über 5.000 Exponate aus der Geschichte der „Elektropolis Berlin“. Darunter findet sich allerlei Überraschendes:

    • Das seltenste Exponat ist eine 20.000-Watt-Glühlampe. In den 1950er-Jahren beleuchtet diese den gesamten Vorplatz des Berliner Bahnhofs Zoo.
    • Das größte Objekt ist eine Litfaßsäule. Mit einer Höhe von fünf Metern bietet sie nicht nur ausreichend Platz für Plakate, sondern auch für eine ganze Umspannstation.
    • Ein spezielles Objekt im Museum ist eine schwarze Taste aus dem Jahr 1994. Der Regierende Bürgermeister Eberhardt Diepgen schließt mit diesem Objekt West-Berlin an das westeuropäische Verbundnetz an. Nach 40 Jahren ist West-Berlin seitdem keine Strominsel mehr.

    Das Energie-Museum Berlin selbst ist ein Beispiel für die Geschichte der Energieversorgung der Stadt. Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt die Gemeinde Steglitz mit dem Bau von kommunalen Versorgungseinrichtungen, wie beispielsweise einem Binnenhafen am Teltowkanal und einem eigenen Kraftwerk. Dieses liefert ab 1911 Strom, unter anderem für den Betrieb einer Straßenbahn und einer Eisfabrik. Nachdem Steglitz 1920 zu Groß-Berlin eingemeindet wird, übernehmen die Berliner Städtischen Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft (BEWAG) das Kraftwerk. Die Teilung der Stadt nach 1945 führt anschließend zum Aufbau einer unabhängigen Stromversorgung in West-Berlin. Auch deshalb entsteht am Standort Steglitz 1987 die damals größte Batteriespeicheranlage der Welt. In Folge der Wiedervereinigung der Stadt verliert diese Anlage 1994 schließlich ihre Funktion.

    2001 öffnet im Gebäude der ehemaligen Batteriespeicheranlage das Energie-Museum Berlin seine Pforten. Viele der ausgestellten Exponate sind weiterhin funktionstüchtig. Anfassen und Ausprobieren sind ausdrücklich erwünscht! Feste Öffnungszeiten gibt es nicht. Stattdessen führen Ehrenamtliche regelmäßig durch die Ausstellung.

    Die Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmen sich auch der »Elektropolis Berlin« und der »Insel West-Berlin«.


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  • Flughafen Tempelhof
    Flughafen Tempelhof
    Flughafen Tempelhof Haupteingang mit Vorplatz
    Halle innen im Flughafen Tempelhof
    Picknick auf Tempelhofer Feld mit Flughafen
    Zeppelin über Menschen 1909
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    Erbaut
    1936 - 1939

    Bauherr
    Reichsluftfahrtministerium

    Architekt
    Ernst Sagebiel

    Früher
    Flugfeld, Flughafen

    Heute
    Keativwirtschaft, Kultur- und Veranstaltungsort

    2008 schließt der Flughafen Tempelhof. Und entwickelt sich seitdem zu einem Ort für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft. | © Foto: Andreas FranzXaver Süß
    Adresse

    CHECK-IN Besucherzentrum
    Platz der Luftbrücke 5, C2
    12101 Berlin-Tempelhof

    Anfahrt

    U-Bahn: U6 (Haltestellen Paradestraße oder Platz der Luftbrücke)
    Bus: 104, 248 (Haltestelle Platz der Luftbrücke)

    Öffnungszeiten

    Gebäude: nur im Rahmen einer Führung zugänglich
    Tempelhofer Feld: bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet
    Besucherzentrum: Mi.–Mo. 10:00–17:00 | Di. geschlossen

    Eintritt

    Gebäudeführung 17,50 €, Ermäßigungen
    Tempelhofer Feld frei

    Führungen

    Öffentliche Führungen täglich außer dienstags
    Gruppen auf Anfrage

    Führungen auf Deutsch und Englisch, weitere Sprachen auf Anfrage
    www.thf-berlin.de/ihr-besuch/fuehrungen

    Barrierefreiheit

    derzeit keine barrierefreien Touren möglich

    Best of

    Krieg und FriedenTransport und Verkehr

    Flughafen Tempelhof

    Monument und Zukunftsort

    Wo einst Flugzeuge in den Himmel über Berlin abhoben, treffen sich heute Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt. Sie lassen auf dem Tempelhofer Feld die Seele baumeln, Drachen steigen oder kommen, um Veranstaltungen unter freiem Himmel zu besuchen. Das einstige Flugfeld ist die größte Freifläche der Welt, die mitten in einer Stadt liegt. Der Flughafen Tempelhof ist mit seinem langgestreckten Gebäude bei Führungen zu entdecken, er gilt als das größte Baudenkmal Europas.

    Schon bevor der erste Flughafen 1923 eröffnet, führen wagemutige Flugpioniere ihre Zeppeline und Flugmaschinen vor. Unter den Nationalsozialisten beginnt 1936 der Bau des monumentalen neuen Flughafens. Durch den hereinbrechenden Zweiten Weltkrieg bleibt das Gebäude jedoch unvollendet – und ist es bis heute. In den Hangars beginnt 1940 schließlich die Produktion und Reparatur von Kampfflugzeugen für den Krieg. Für die hier eingesetzten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter entstehen am Rande des Flugfelds mehrere Barackenlager. Viele von ihnen werden bei Bombardierungen des Flugfelds getroffen. Zum Kriegsende nimmt die sowjetische Armee den Flughafen ein und übergibt ihn im Juli 1945 an die US-Amerikaner.

    Die Luftbrücke 1948/49 macht den Flughafen weltberühmt. Im Minutentakt landen die Maschinen der Alliierten mit Hilfsgütern. Sie versorgen West-Berlin mit Lebensmitteln, Medikamenten und Heizmaterial während der Berlin-Blockade. In der Zeit der deutschen Teilung ist der Flughafen Tempelhof ein Symbol für Hoffnung und Freiheit. Der Luftweg ist eine Reiseroute von und nach West-Berlin ohne die Grenzkontrollen der DDR. Der zivile Luftverkehr endet schließlich 2008. Seitdem entwickelt sich der Flughafen Stück für Stück zu einem neuen Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft.

    Der »Wiege der Luftfahrt« ist ein Meilenstein der Industriegeschichte Berlins gewidmet.


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  • AEG-Tunnel
    AEG-Tunnel
    Dunkler AEG-Tunnel mit Schienen
    Produktion von Munition im AEG-Tunnel
    Gebäude und Kran auf AEG Hof Humboldthain
    AEG-Tunnel mit Schienen und Treppen
    i

    Erbaut
    1895 - 1897, 1911

    Bauherr
    AEG

    Architekt
    C. Schnebel, W. Lauter

    Früher
    Untergrund-Versuchsbahn

    Die Schienen der ersten elektrischen U-Bahn Deutschlands sind bis heute erhalten. | © Berliner Unterwelten e.V., Foto: Holger Happel
    Adresse

    Voltastraße 5-6
    (Hof neben Treppe 12.1)
    13355 Berlin-Gesundbrunnen

    Anfahrt

    U-Bahn: U8 (Haltestelle Voltastraße)

    Öffnungszeiten

    Nur im Rahmen einer Führung zugänglich.

    Eintritt

    Termine und Tickets im Online-Shop erhältlich, kein Ticketverkauf vor Ort.

    tickets.berliner-unterwelten.de

    Führungen

    Öffentliche Führungen nur für Personen ab 14 Jahren.
    Festes Schuhwerk ist notwendig, warme Kleidung wird empfohlen.

    www.berliner-unterwelten.de/fuehrungen/oeffentliche-fuehrungen/der-aeg-tunnel

    Barrierefreiheit

    Nicht barrierefrei zugänglich

    Best of

    Krieg und FriedenTransport und Verkehr

    AEG-Tunnel

    Deutschlands ältester U-Bahntunnel

    Der AEG-Tunnel gilt als Vorläufer der Berliner U-Bahn. Ende des 19. Jahrhunderts werden die Straßen immer voller. Deshalb entbrennt in Berlin ein Wettstreit um neue Verkehrsmittel. Die AEG baut 1894 einen Tunnel nach dem Vorbild der Londoner U-Bahn, der ersten U-Bahn der Welt. Die 295 m lange Versuchsstrecke verbindet die Fabrikstandorte der AEG in der Ackerstraße und am Humboldthain. Arbeiterinnen und Arbeiter fahren mit elektrischen Zügen von A nach B und auch schwere Güter werden so transportiert. Dieser Versuchstunnel gilt heute als erster U-Bahn-Tunnel Deutschlands.

    Den Zuschlag für den U-Bahnbau erhält allerdings Siemens mit dem preiswerteren Konzept einer Hochbahn. Ab 1902 rollen in Berlin die ersten Züge. Der AEG-Tunnel ist betriebsintern und zu Testzwecken weiterhin in Betrieb. Im Ersten Weltkrieg nutzt die AEG den Tunnel als Produktionsstandort für Munition, im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum für die Werksangehörigen. Anfang der 1980er-Jahre werden die AEG-Fabriken am Humboldthain nach und nach geschlossen. 1984 ist endgültig Schluss, in der Folgezeit werden Teile der ehemaligen Fabrikstadt abgerissen. Der Tunnel steht zeitweilig unter Wasser.

    Die verbliebenen Gebäude sind heute denkmalgeschützt. Neues Leben ist eingezogen, beispielsweise ein Gründerzentrum, Gewerbebetriebe und Medienunternehmen. Dem Berliner Unterwelten e. V. gelingt es ab 2016, den Tunnel instand zu setzen und das historische Gleisbett freizulegen. Seitdem steigen Besucherinnen und Besucher bei geführten Touren hinab in den „ersten U-Bahntunnel Deutschlands“.   

    Ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmet sich der Entstehung des Berliner Nahverkehrs.

  • U-Bahn-Museum
    U-Bahn-Museum
    Eingang U-Bahn-Museum Berlin U-Bahn an der Wand
    Historischer U-Bahn Zug am Bahnsteig
    Kinder in der Ausstellung im U-Bahn Museum Berlin zur JuniorRoute
    Stellwerk in U-Bahn Station Olympia-Stadion
    i

    Erbaut
    1929

    Bauherr
    Berliner Nord-Süd-Bahn-AG

    Architekt
    Alfred Grenander

    Früher
    Stellwerk am U-Bahnhof Olympiastadion

    Heute
    Museum

    Der Eingang zum Museum befindet sich in der U-Bahn-Station Olympia-Stadion. | © bzi, Foto: Marco Ruhlig
    Adresse

    Rossiter Platz 1
    14052 Berlin-Charlottenburg

    Anfahrt

    U2 (Haltestelle Olympia-Stadion
    Zugang von der Bahnhofshalle)

    Öffnungszeiten

    Jeden 2. Samstag im Monat,
    10:30 bis 16:00 Uhr

    Eintritt

    Erwachsene 2€
    Kinder 1€

    Führungen

    Auf Anfrage
    Tel.: 030/25 62 71 71

    Barrierefreiheit

    nicht barrierefrei

    Best of

    Transport und Verkehr

    U-Bahn-Museum

    Alle Hebel in Bewegung setzen

    Eine historische Fahrkartenausgabe ist der Ticketschalter des U-Bahn-Museums. Historische Bahnhofsschilder, Wartebänke und Fahrscheinautomaten vermitteln ein Flair früherer Zeiten. Der Dienstraum eines Zugabfertigers sowie auch technische Raritäten wie früheste Fahrschalter geben einen Einblick in die Veränderungen im Arbeitsalltag der U-Bahnerinnen und U-Bahner.

    Die Berliner U-Bahn ist die älteste Deutschlands und eine der frühesten der Welt. In den 1970er-Jahren beginnen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in West-Berlin damit, ihre technischen Anlagen zu modernisieren. Der Betriebsleiter Klaus Siepert möchte die Geschichte der Berliner U-Bahn und die historische Technik für die nachfolgenden Generationen erhalten. Er beginnt deshalb zu sammeln.

    1983 ist am U-Bahnhof Olympiastadion schließlich auch das elektromechanische Hebelstellwerk zum Abriss vorgesehen. Das 14 Meter lange Hebelwerk ist bei Inbetriebnahme 1931 das größte seiner Art in Europa. Die Mitarbeiter stellen alle Hebel per Hand und steuern damit insgesamt 103 Weichen und 99 Signale. Ein engagierter U-Bahner kämpft um den Erhalt der Anlage und hat am Ende auch Erfolg. Das Hebelwerk wird zum Herzstück des neuen U-Bahn-Museums. Auch die Sammlung von Klaus Siepert findet endlich ein Zuhause. 

    Ebenso wie die Gründungsväter des Museums setzen heute Ehrenamtliche alle Hebel in Bewegung, um Besucherinnen und Besuchern Fragen zur über 100-jährigen U-Bahn-Geschichte zu beantworten. Die großen und kleinen Gäste können viele Objekte anfassen oder selber bedienen, die technische Abläufe werden so verständlich erklärt. Der Eingang des Museums befindet sich direkt in der U-Bahn-Station Olympiastadion. Besonderes Highlight: Mehrmals jährlich finden Sonderfahrten mit der historischen Fahrzeugflotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) statt. Ein gültiges BVG-Ticket reicht aus, um in den Genuss einer solchen Fahrt zu kommen.

    Ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmet sich der »Entstehung des Nahverkehrs«.

  • Deutsches Technikmuseum
    Deutsches Technikmuseum
    Beleuchtete Buchstaben vor Technik Museum
    Oldtimer in Ausstellung Mensch in Fahrt
    Backsteingebäude im Park des Technikmuseums
    Mädchen beim Papierschöpfen im Technikmuseum Berlin
    i

    Erbaut
    1874 - 1879, 1908, 1912

    Bauherr
    Berlin Anhaltische Eisenbahngesellschaft

    Architekt
    Paul Faulhaber

    Früher
    Bahnbetriebswerk des Anhalter Bahnhofs

    Heute
    Museum

    Der große Schriftzug „Technik Museum“ weist den Weg in die Ladestraße. | © SDTB, Foto: Henning Hattendorf
    Adresse

    Trebbiner Str. 9
    10963 Berlin

    Kontakt

    Tel.: 030/9 02 54-0
    Mail an: info[at]technikmuseum.berlin
    www.technikmuseum.berlin

    Anfahrt

    U-Bahn: U1, U3, U7 (Haltestelle Möckernbrücke), U1, U2, U3 (Haltestelle Gleisdreieck)
    S-Bahn: S1, S2, S25, S26 (Haltestelle Anhalter Bahnhof)

    Öffnungszeiten

    Di. bis Fr.: 9.00 bis 17.30 Uhr
    Sa. und So.: 10.00 bis 18.00 Uhr
    Montag geschlossen

    Eintritt

    8€ | ermäßigt 4€
    Bis 18 Jahre kostenfrei
    Freier Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat.
    Die Buchung von Onlinetickets wird empfohlen.

    Führungen

    Sa., So. und mit Anmeldung
    Täglich Vorführungen

    Barrierefreiheit

    Eingeschränkt
    www.technikmuseum.berlin/besuch/barrierefreiheit

    Best of

    Produktion damals und heuteTransport und Verkehr

    Deutsches Technikmuseum

    Mensch und Technik

    Wie entsteht Papier? Was ist eine Setzmaschine? Und warum braucht man Unterseekabel für ein funktionierendes Internet? Ein Besuch im Deutschen Technikmuseum ist eine Entdeckungsreise durch die Kulturgeschichte der Technik. Schauvorführungen, Mitmach-Angebote und die Experimentierstationen im Science Center Spectrum machen den Museumstag zum Erlebnis. Wer dann eine Pause braucht, stärkt sich in einem der Museumscafés in historischem Ambiente.

    Darüber hinaus ist der Museumspark des Deutschen Technikmuseums zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Überwachsene Gleisanlagen, zwei Ringlokschuppen mit Drehscheiben und ein weithin sichtbarer Wasserturm erinnern an das ehemalige Bahnbetriebswerk Anhalter Bahnhof. Laut, betriebsam und der Himmel voller Dampf – so sieht das Gelände um 1900 aus. Das Areal gehört damals zu einem der größten Verkehrsknotenpunkte Berlins. Als „Landschaft aus Eisen und Stahl“ beschreibt der Schriftsteller Joseph Roth 1924 das Gebiet um den U-Bahnhof Gleisdreieck. Im Zweiten Weltkrieg werden jedoch viele Gebäude und Anlagen zerstört. Nach dem Krieg folgt die Teilung der Stadt und der in West-Berlin gelegene Anhalter Bahnhof versinkt schließlich in einen Dornröschenschlaf.

    In Teilen des historischen Bauensembles am Gleisdreieck eröffnet 1983 das „Museum für Verkehr und Technik“. Etwa hundert historische Berliner Techniksammlungen finden hier ein neues Zuhause. Das Haus und die Ausstellungen werden seitdem kontinuierlich erweitert. Ein „Rosinenbomber“ der Luftbrücke 1948/49 auf dem Dach des modernen Erweiterungsbaus am Landwehrkanal ist inzwischen ein weithin sichtbares Aushängeschild des Deutschen Technikmuseums.

    Das Deutsche Technikmuseum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Es ist Startpunkt unserer Radrouten »Warmes Licht und kühles Bier« und »Innovation und Eleganz«. Die Meilensteine der Berliner Industriegeschichte widmen dem Aufstieg Berlins zum Eisenbahnzentrum einen eigenen Abschnitt.


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