Forum
Das Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft dient als Plattform und Treffpunkt für Akteure. Dort werden im Expertennetzwerk vorhandene Aspekte, laufende Projekte und neue inhaltliche Ansätze diskutiert.
Seit dem Ersten Forum 2012 hat sich der zunächst auf den Berliner Kontext bezogene Fokus deutlich erweitert.
Ein wichtiges Charakteristikum des Forums ist die Netzwerkarbeit. Diskussionen, Get-togethers und Exkursionen bieten viele Gelegenheiten für den intensiven Austausch.
Stadt – Land – Luft
Industriekultur-Landschaften der Luftfahrt
Geschichte und Perspektive
Elftes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Das Tempelhofer Feld ist um 1900 ein Experimentierfeld für die noch junge Luftfahrt. Mit der Eröffnung des ersten Flughafengebäudes 1923 wird das Flugfeld zum Flughafen. Seit mittlerweile 15 Jahren gehört der Flugbetrieb in Tempelhof jedoch der Vergangenheit an. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Zentralflughafens Tempelhof widmet sich das diesjährige Forum dem Thema „Stadt – Land – Luft. Industriekultur-Landschaften der Luftfahrt. Geschichte und Perspektiven“. Wir wollen erkunden, was in Deutschland und Europa passiert, wenn Flughäfen ihre Funktion verlieren.
Sowohl in der Luft, als auch am Boden sind aktive Flughäfen durch strikte Grenzen von ihrer Umgebung abgetrennt. Die Gebäude und Freiflächen der Landseite bilden dabei exklusive bauliche und soziale Ökosysteme. Seit jeher gilt die Luftfahrt als innovative, aber auch verletzbare Infrastruktur, die einem besonderen Schutz unterliegt. Nirgendwo sind Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen solch konsequenter Kontrolle unterworfen wie an Flughäfen.
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Stätten der Luftfahrt müssen als komplexe Systeme einer technischen Infrastruktur verstanden werden. Dazu gehören Flugzeuge, Einrichtungen für Wartung und Abfertigung, Haustechnik, große Lagerflächen und Reparaturwerften. Doch auch für die verschiedenen Menschen im Flugverkehr, sei es als Passagier oder Bodenpersonal, sind Infrastrukturen nötig. Dazu gehören beispielsweise Serviceanlagen, Shops, Sicherheitsorgane und Verwaltungstrakts. Im Laufe des letzten Jahrhunderts haben sich verschiedene bauliche Lösungen für all diese systemischen Komponenten entwickelt. Anlagen der Luftfahrt sind hochfunktionale, zweckdefinierte Bauten, die immer wieder in internationalen Vergleichen bestehen müssen.
Was aber passiert, wenn diese so aufwändigen und spezialisierten Monumente der globalen Industriekultur aus dem Betrieb genommen werden? Es gibt nicht viele bauliche Zeugnisse in der Industriekultur, deren Erhalt und Nachnutzung ähnlich anspruchsvoll und herausfordernd sind wie stillgelegte Flughäfen.
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Vorläufige Planung
25.09.2023 | 10:00 bis 17:00 Uhr
Exkursion in Berlin
26.09.2023 | 9:30 bis 17:30 Uhr
Tagung am Flughafen Tempelhof (Besucherzentrum) und digital via Zoom
Weitere Informationen folgen in Kürze.
Frühere Foren
Gestalten und Erhalten – Industriekultur in Transformation.
Zehntes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Das Thema des Zehnten Forums lautete „Gestalten und Erhalten – Industriekultur in Transformation. Potenziale für Zivilgesellschaft und Stadtentwicklung“. Ausgangspunkt war die These, dass die Metropolregion Berlin-Brandenburg mittlerweile als ein bedeutendes Labor für Re-Use-Projekte im Bereich der Industriekultur betrachtet werden kann. Aus der Industrie-Metropole ist eine Industriekultur-Metropole geworden. Diese These wollten wir im Vergleich mit internationalen Entwicklungen überprüfen.
Diskutiert wurden die Erhaltungsmotive der Akteure und die Nutzungsoptionen industriekultureller Orte im Konfliktfeld von Denkmalpflege, Geschichtskultur und Erinnerungsarbeit. Im Zentrum stand die Frage, was die Strategien und die Produkte der Umnutzung für das soziale Geschehen in der Stadt bedeuten. Wie ist die sozioökonomische Ressource Industriekultur zu bewerten, jenseits von Adressenbildung und hochpreisiger Vermarktung?
Prof. Massimo Preite
PD Dr. habil. Heike Oevermann
Sarah Polzer-Storek
Frank Sippel
Claudia Muntschick
Lars Schladitz
Dr. phil. Dan Reynolds
Christian Darr
Irene Mohr
Industriekultur und Nachhaltigkeit –
Neue Wege mit dem Erbe
Neuntes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
In den Aufgabenfeldern der Industriekultur (Konservierung, Forschung, Um-/Nutzung, Inwertsetzung) haben sich in den letzten Jahrzehnten Themenschwerpunkte und Arbeitsweisen immer wieder gewandelt. Dafür waren zeithistorische Einflüsse verantwortlich, besondere regionale Entwicklungen und neue Interpretationsansätze in den aktuellen Diskursen. Spätestens seit den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz und dem jüngsten Verfassungsgerichtsurteil zur Klimaschutzpolitik steht ein erneuter Paradigmenwechsel an. Die notwendigen Transformationsprozesse fordern uns heraus, Kriterien der Nachhaltigkeit viel stärker in unserer Arbeit zu berücksichtigen.
In der allgemeinen Denkmalpflege hat die Diskussion um neue Standards und Bewertungsraster schon vor einigen Jahren eingesetzt, für den Bereich der Industriekultur hat eine entsprechende Auseinandersetzung gerade erst begonnen. Der Erhalt von historischen Objekten allein wird den Anforderungen der Nachhaltigkeit nicht genügen. Stattdessen werden sich unsere Konzepte für Restaurierung und Nachnutzung künftig wesentlich intensiver mit Fragen zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit befassen.
Das Neunte Forum brachte am 26. November 2021 Menschen zusammen, die sich nicht nur auf theoretischer Ebene mit diesen Fragen auseinandersetzen. Das Forum war ein Treffen von Personen, die sich vor Ort in eigener Verantwortung mit sensiblem Gestaltungswillen nachhaltigen Projekten und Konzepten widmen. Das Ziel war der Austausch von Erfahrungen und Anregungen, eine Würdigung der Arbeit von Pionier:innen und die Gründung von neuen Netzwerken in der Region und darüber hinaus.
Prof. Dr. Günther Bachmann
Daniel Tamberg
Dr. Roman Hillmann
Prof. Dr. Heike Oevermann
Manuel Ehlers
Michael Oehler
Michael Stober
Andreas Claus und Marc Sander
Antonia Hager
Simon Lee
Industriekultur als Soziales Kapital
Achtes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Orte und Erzählungen der Industriegeschichte werden neu entdeckt und neu bewertet. Das Achte Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft nahm sich im Winter 2020 dieser These an. Unter dem Titel »Industriekultur als Soziales Kapital« wurden die Neubewertungen und ihre mutmaßlichen Konsequenzen in den Blick genommen. Dazu standen drei Leitfragen im Raum:
- Welchen emotionalen und mentalen Status hat Industriekultur in Leitregionen?
- Welche wirtschaftliche Bedeutung lässt sich aus der Sicht von Tourismus und Immobilienwirtschaft ermitteln?
- Welche Rolle spielt die Auseinandersetzung mit Industriekultur für neue soziale Bewegungen im Inland und andernorts, zum Beispiel in Südamerika?
Hier finden Sie die Vorträge zum Nachhören und -sehen
Flughafen Tempelhof: Europäisches Kulturerbe –
Wert und Inwertsetzung
Siebtes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Das Siebte Forum für Industriekultur und Gesellschaft fand im Oktober 2019 am Flughafen Tempelhof statt. Unter dem Titel »Flughafen Tempelhof: Europäisches Kulturerbe – Wert und Inwertsetzung« beschäftigte sich die Tagung mit dieser Ikone der Berliner Industriekultur. Ein markantes Zeugnis der Stadtgeschichte und Ort vielfältiger gesellschaftlicher Projektionen. Obwohl er seine ursprüngliche Funktion verloren hat, ist der Flughafen Tempelhof bis heute eine internationale Landmarke an der Schnittstelle von Metropolenentwicklung und Luftfahrtgeschichte.
- Wie kann ein Ort mit einer so vieldeutigen Nutzungsgeschichte und einer so heftig-monumentalen Architektur überhaupt redefiniert und als geschätzter Ort der Stadt in-Wert-gesetzt werden?
- Was braucht es, um großdimensionierte Funktions-Bauwerke als „Leuchtturm“ einer Region zu etablieren und sie als neuen und alten Teil einer städtischen Identität zu begreifen?
- Welche Anregungen und Lehren lassen sich aus dem Umgang mit vergleichbaren geschichtsgeladenen Großobjekten der Industriekultur an anderen Orten ziehen?
Verdrängt, vergessen, verloren –
Über die Zeitlichkeit der Industriekultur
Sechstes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Das Sechste Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft fand am 25. und 26. Oktober 2018 am Deutschen Technikmuseum in Berlin statt. Unter dem Titel „Verdrängt, vergessen, verloren – Über die Zeitlichkeit der Industriekultur“ beschäftigte sich das Forum mit dem Verfall und der teils gezielten Vernichtung von industriellem Kulturerbe.
Die Geschichte der Industriekultur in Europa hat an öffentlicher und wissenschaftlicher Würdigung in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewonnen; zugleich ist sie aber auch eine Geschichte des Verlustes von bedeutenden Zeugen und Dokumenten des kulturellen Erbes.
Im vierten Leitthema des Europäischen Kulturerbejahres 2018 „Europa: Gelebtes Erbe“ sollten die Netzwerke für Erhalt und Tradierung, Austausch und Teilhabe geistiger und gesellschaftlicher Geschichte im Mittelpunkt stehen. In unserem Forum haben wir kontrapunktisch die Prozesse des allmählichen Verfalls und der teils gezielten Vernichtung von Industrie-Kulturerbe verhandelt, nicht die Erfolgsgeschichten des Erhalts und der Revitalisierung.
Alle europäischen Regionen kennen solche Prozesse des Verlusts. Zum Teil ereignen sie sich, weil es keine verantwortlichen Akteure und Beobachter gibt, zum Teil sind sie Resultat rationaler Abwägung, zum Teil sind sie das Ergebnis anschlagartigen Beräumens.
Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Regionen der Industriekultur haben von besonders typischen und herausragenden Fällen sowie symptomatischen Verläufen berichtet. Im Mittelpunkt stand die Rekonstruktion von Akteursrollen, von zeitgenössischen Argumentationsmustern und nachträglichen Legitimationen und eben gerade nicht die bloße Trauerarbeit. Nicht die emotionale Anklage, sondern die detaillierte Interpretation des jeweiligen örtlichen Geschehens im zeithistorischen Umfeld war das Ziel. An Fallbeispielen konnten mögliche Lehren aus aktuellen oder historischen Vorgängen diskutiert werden.
Diskutiert wurde ferner die Frage, inwiefern Formate wie „Rote Listen“ oder andere Formen öffentlicher Plattformen helfen können, Verluste zu minimieren.
Die grundsätzliche Frage aber war, ob nicht die Zeitlichkeit von Objekten der Industriekultur sogar zu akzeptieren ist und wie eine Ethik der Abwägung von Schutz oder Preisgabe aussehen könnte.
Referentinnen und Referenten
Sebastian Dämmler, Projekt Industrie.Kultur.Ost
www.industrie-kultur-ost.de
Thomas Kemnitz, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
vimudea.info
Anja Nixdorf-Munkwitz, Stiftung Kraftwerk Hirschfelde
kraftwerk-hirschfelde.de
Jenseits der Grenzen. Regionen der Industriekultur im Dialog II
Fünftes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
„Jenseits der Grenzen. Regionen der Industriekultur im Dialog“ lautete das Thema des Fünften Berliner Forums für Industriekultur und Gesellschaft, das am 3. November 2017 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin-Oberschöneweide stattfand.
Die Thematik des Forums steht in der Kontinuität des Vorjahres. Entsprechend dem European Cultural Heritage Year 2018, weitet es in diesem Jahr seinen Blick auf europäische Grenzregionen mit historischem und aktuellem Bezug zur Industriekultur aus. Das bzi möchte dem Dialog zwischen den Regionen eine Plattform bieten und eine Diskussion anregen über alte sowie neue Strategien für grenzüberschreitende Kooperationen sowie zur Bewahrung und Inwertsetzung des industriellen Erbes Europas.
Auch diesmal bietet sich bei Kaffeepausen und dem anschließenden Get-together die Möglichkeit, mit den Referenten und Gästen des Forums zu netzwerken und sich über aktuelle Entwicklungen der Industriekultur in Deutschland und Europa auszutauschen.
Zentrum und Peripherie. Regionen der Industriekultur im Dialog
Viertes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Am 22. und 23. September 2016 fand im Deutschen Technikmuseums in Kreuzberg das Vierte Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft statt. Unter dem Thema „Zentrum und Peripherie. Regionen der Industriekultur im Dialog“ kamen Referent:innen aus den Regionen Berlin und Brandenburg, dem Ruhrgebiet sowie Nürnberg und Franken zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Eine Exkursion im Oldtimer-Bus nach Spandau rundete das Programm am Freitag ab. Dort besichtigten die Teilnehmenden die industriekulturellen Zeugnisse rund um die Zitadelle sowie das BMW-Motorradwerk.
Download Bericht zum Forum Download ProgrammKreative – Pioniere – Industriekultur: Neues Wirtschaften in historischen Bauten
Drittes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Am 28. März 2014 fand unser Drittes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft statt. Das Thema „Kreative – Pioniere – Industriekultur: Neues Wirtschaften in historischen Bauten“ brachte interessante Redner:innen und ein engagiertes Publikum nach Schöneweide.
Dokumentation der Foren 2012 bis 2014 Download ProgrammDie Elektropolis und ihr Netz – Energietechnik, Stadtstruktur, Lebensentwürfe
Zweites Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Am 14. April 2013 fand auf dem Dach des Deutschen Technikmuseums in Kreuzberg das Zweite Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft des bzi statt. Thema: „Die Elektropolis und ihr Netz – Energietechnik, Stadtstruktur, Lebensentwürfe“.
Download TagungsmappeIndustrielle Stadtlandschaft Berlin: Von Bauten, Menschen und Visionen
Erstes Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft
Am 27. März 2012 feierte das bzi mit seinem ersten Forum „Industrielle Stadtlandschaft Berlin – Von Bauten, Menschen und Visionen“ an der HTW Berlin in Schöneweide seinen offiziellen Start. Dies war zugleich der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Berliner Forum für Industriekultur und Gesellschaft“.
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