Adresse
Am Rathenaupark
16761 Hennigsdorf
Bombardier-Werk Hennigsdorf
Auf dem Werksgelände von Bombardier werden seit über 100 Jahren Schienenfahrzeuge für den Nah- und Fernverkehr hergestellt. 1913 verlegt die AEG ihre Lokomotiv-Fertigung aus der Brunnenstraße nach Hennigsdorf. 1938 verlässt die 500. Lokomotive das Werk. In beiden Weltkriegen ist das Werk Teil der Rüstungsproduktion des Deutschen Reichs.
1947 gibt die UdSSR das beschlagnahmte und stark zerstörte Werk wieder in deutsche Verwaltung. Ein Jahr später beginnt die Produktion elektrischer Lokomotiven. 1951 erfolgt die Umbenennung der Hennigsdorfer Werke in VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke ‚Hans Beimler‘ (LEW). Das Werk produziert in den folgenden Jahrzehnten Straßenbahntriebwagen, Lokomotiven für den Bergbau, Diesellokomotiven und Fahrkartendrucker. Nach der Wiedervereinigung firmiert die AEG mit den LEW. Als AEG Schienenfahrzeuge Hennigsdorf GmbH kehrt das Unternehmen an den Standort zurück. Nach mehreren Besitzerwechseln übernimmt 2001 Bombardier Transportation die Werke.
Das ursprünglich kanadische Unternehmen betreibt in Hennigsdorf mit rund 3000 Beschäftigten sein größtes europäisches Werk. Seit 1913 gelangen 25.000 Schienenfahrzeuge von hier aus in die ganze Welt. Die Konzernzentrale von Bombardier Transportation ist seit 2006 im ehemaligen Gebäude der Königlichen Eisenbahndirektion in der Berliner Innenstadt zu finden. 2021 übernimmt der französische Konkurrent ALSTOM das Unternehmen.
In Hennigsdorf sind noch immer Spuren der AEG zu finden. Direkt neben dem heutigen Bombardier Werk befindet sich das Rathenauviertel. Die denkmalgeschützte Wohnsiedlung entsteht ab 1913 unter der Leitung von Peter Behrens. Später übernimmt Jean Krämer den Ausbau. Die Siedlung ist ein charakteristisches Beispiel für eine Werkssiedlung wie auch die AEG Siedlung in Oberschöneweide.