Gebäude der KPM Berlin aus Backstein
Frauen mit Teekanne KPM Berlin
Manufaktur vom Brandenburger Tor bei KPM
Frauen beim Porzellan Workshop bei KPM
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Erbaut
1868 - 1872, 1962

Bauherr
Königliche Porzellan-Manufaktur

Architekt
Ferdinand Möller, Emil Boethke, Bruno Grimmek

Früher
Porzellanmanufaktur

Heute
Porzellanmanufaktur, Austellung

Die Manufaktur und die KPM Welt inklusive Ausstellung liegen in einem Hof am Tiergarten. | © Foto: Andreas FranzXaver Süß, 2022
Adresse

Wegelystr. 1
10623 Berlin-Charlottenburg

Anfahrt

S-Bahn: S3, S5, S7, S9 (Haltestelle Tiergarten)

Öffnungszeiten

Mo.-Sa. 10:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt

Audiotour kostenfrei (für Einzelgäste). Gruppen ab 5 Personen melden sich bitte vorher an.

Führungen

Öffentliche Führungen:
Klassische Führung samstags 14:00 Uhr, 19,00 € | ermäßigt 15,00 €

Führung zum Wandfliesenbild „Germania“ samstags 16:00 Uhr, 19,00 € | ermäßigt 15,00 €

Manufakturführung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat, 10:00 Uhr, 35,00 €

Exklusive Führungen für Gruppen ab 6 Personen mit Voranmeldung möglich.

Barrierefreiheit

Ja

Best of

Produktion damals und heute

Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM Berlin)

„Weißes Gold“ aus Berlin

Klares Weiß, zarte Formen und feine Malerei – jedes Stück ein Unikat. Seit über 300 Jahren ist die Faszination für Porzellan in Europa ungebrochen. Als König Friedrich II von Preußen 1763 eine Porzellan-Manufaktur übernimmt, benennt er das zuvor durch den Unternehmer Ernst Gotzkowsky betriebene Unternehmen um. Fortan produziert die Königliche Porzellan-Manufaktur KPM das „weiße Gold“, wie Porzellan damals auch genannt wird, nach für diese Zeit fortschrittlichen Prinzipien. Die Manufaktur gilt Ende des 18. Jahrhunderts als Musterbetrieb der Frühindustrialisierung. Es gibt keine Kinderarbeit, stattdessen geregelte Arbeitszeiten, Renten und eine Betriebskrankenkasse.

1871 bezieht die Berliner Porzellan-Manufaktur einen neuen Standort am Rande des Tiergartens, nahe der Spree. Nun ist der Transport von Rohstoffen und gefertigten Produkten mit dem Schiff möglich. Berühmte Künstler wie beispielsweise Karl Friedrich Schinkel und Johann Gottfried Schadow entwerfen Tafelservice, Vasen und Skulpturen für die Manufaktur. Die Eröffnung der manufaktureigenen Chemisch-Technischen Versuchsanstalt im Jahr 1878 bringt die Entwicklung neuer Fertigungstechniken und Innovationen weiter voran. Hier leistet die Manufaktur Pionierarbeit für die keramische Industrie.

Bis zum Ende der Monarchie 1918 ist die Manufaktur in königlichem Besitz, die kobaltblaue Zeptermarke bleibt auch danach erhalten, als sie zur Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin umfirmiert. Inspiriert von Werkbund und Bauhaus, entwickelt die KPM Ende der 1920er-Jahre eine klare Formensprache. Im Jahr 1943 zerstören Bombenangriffe das Firmengelände, dabei gehen wertvolle Gussformen und Maschinen für immer verloren. Nach einer Zeit im Exil in Selb kehrt die Manufaktur 1955 zum Originalstandort zurück.

Inzwischen ist die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM Berlin) in Privatbesitz und produziert bis heute Porzellan fast ausschließlich von Hand. Damit ist sie der älteste noch heute produzierende Handwerksbetrieb Berlins. In den 1990er-Jahren werden die Gebäude unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restauriert. Die historischen Gebäude und die zentrale Ringkammerofenhalle sind heute Teil der Ausstellungsfläche. Sie beherbergen außerdem den KPM Flagshipstore. Besucherinnen und Besucher entdecken Designs aus über 260 Jahren und können Teile des Fertigungs- und Malereiprozesses live erleben. Die Stiftung KPM bietet ein umfassendes Angebot an Führungen.

Der Königliche Porzellan-Manufaktur ist ein Highlight der Fahrradroute »Innovation und Eleganz«. Die Meilensteine der Berliner Industriegeschichte informieren zu Berlins Wasserwegen und zur Frühindustrialisierung in Berlin. Das KPM Quartier ist außerdem Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 3.


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