Blick über die Spree mit blauem Himmel nach Oberschöneweide.Historische Aufnahme von 1923. Blick von Niederschöneweide nach Oberschöneweide über die Spree. Im Wasser fährt ein Motorboot, im Hintergrund rauchen die Schornsteine.
1923: Die Lärm- und Luftbelastung ist Anfang des 20. Jahrhundert hoch in Schöneweide. 2023: Heutzutage sind die Schornsteine nur noch Zierde am Himmel. | © Ullstein Bild, 10168327; © bzi, Foto:Thomas Rosenthal
Besuch der Senatorin für Stadtentwicklung und Umweltschutz Schöneweide
Besuch der Senatorin für Stadtentwicklung und Umweltschutz Dr. Michaele Schreyer, 1990 | © Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 (03) Nr. 0368948 / Foto: Platow, Thomas
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Industriegeschichte Schöneweide

Lärm- und Luftbelastung

Die Bevölkerung Schöneweides hat bis in die 1990er-Jahre mit Luft- und Lärmbelastungen zu ringen. Das geht aus Studien hervor, die sich mit dem wiedervereinigten Berlin der 1990er-Jahre und seinen Herausforderungen beschäftigen. Ober- und Niederschöneweide sind wie viele andere Stadtteile auch staatlich geförderte Sanierungsgebiete. So werden bei einer Einwohnerbefragung Mitte der 1990er-Jahre unter anderem die schweren Transporte hervorgehoben, wodurch „die Erde bebt“. Auch der Rauchausstoß und Ruß durch die Schornsteine werden als besondere Belastungen betont (Anja Stichs „Wohngebietserneuerung unter Einbindung der Bewohner“, 2003).

Im Bild zu sehen ist die Centrale Oberspree, später Kraftwerk Oberspree. Der Bau beginnt 1895, zwei Jahre später geht das Kraftwerk in Betrieb. Dieses erste Drehstromkraftwerk Europas erstreckt sich entlang der Wilhelminenhofstraße, die noch immer eine wichtige Verkehrsachse Oberschöneweides ist.

Das Kraftwerk steht heute noch am selben Ort, allerdings in neuer Funktion. Obwohl es schon 1933 die Produktion einstellt, ist das Schornsteinpanorama heute ein Symbol des Wandels: Vom einstigen Stern der Produktion zum Verschmutzer. Doch nicht nur die Industrie verschmutzt die Luft im Ort, denn 1995 heizen noch 85% der Wohnungen in Oberschöneweide mit Kohle („Wohngebietserneuerung“, S.102).

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