Bundesverband Industriekultur Deutschland gegründet

Berlin, 04.04.2025 – Ein neuer Bundesverband macht sich künftig für die Interessen der Industriekultur in Deutschland stark. Im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund fand am Dienstag (1.4.) unter großer Beteiligung aus den Bundesländern die Gründungsversammlung statt. Rund 180 Akteure aus Ost und West waren zusammengekommen, um einen Vorstand zu wählen und die Vereinssatzung zu beschließen. Auf der Zeche Zollern, einem der prominentesten Orte der Industriekultur in Deutschland, hat die Geschäftsstelle des Vereins zukünftig ihren Sitz.

„Aufgrund der Vielzahl von materiellen und immateriellen Zeugnissen der Industriekultur, ihrem vielgestaltigen Wirken und Wandel in Gegenwart und Zukunft bedarf es einer starken Stimme, die die Interessen der Industriekultur deutlich hör- und sichtbar in die Öffentlichkeit trägt und diese fördert, auch in Richtung des Bundes, der Länder und der Kommunen. Dafür gilt es, den Diskurs innerhalb der industriekulturellen Community sowie den Austausch, die Vernetzung und die Kooperation nach innen und außen zu befördern“, heißt es in der Präambel zur Vereinssatzung.

Das Berliner Zentrum Industriekultur hat in den letzten Jahren einen großen Beitrag zu einem neuen Verständnis von Industriekultur in der bundesweiten Diskussion geleistet. „Der Reichtum und die Vielfalt der Berliner Industriekultur sind in Deutschland einzigartig. Das bzi freut sich sehr darauf, seine Erfahrungen und Ideen mit der bundesweiten Industriekultur-Community im neuen Verband teilen zu können.“ (Prof. Joseph Hoppe, Leitung bzi)

Vorstand des Bundesverband Industriekultur Deutschland e.V. | © Foto: LWL / Philipp Harms

Hintergrund
Nachdem die Europäische Route der Industriekultur (ERIH) wichtige Aufgaben der Lobbyarbeit übernommen hatte, bündeln sich nun die Interessen der Industriekultur in Deutschland in einer eigenen Körperschaft und Rechtsform.

Auf der Jahrestagung von ERIH Deutschland im März 2023 in Nürnberg hatten Protagonisten der Industriekultur eine gemeinsame Erklärung zur Bedeutung einer „systematischen und kontinuierlichen Förderung der Industriekultur durch den Bund“ verabschiedet. Dies war der von einem breiten Bündnis getragene Impuls zur Gründung des Bundesverbands Industriekultur Deutschland, angefangen von den UNESCO-Welterbestätten bis zu regionalen Netzwerken in der ganzen Bundesrepublik.

Für einen Projektzeitraum von drei Jahren wird der neue Verband mit insgesamt bis zu 450.000 Euro ausgestattet. Die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sowie der Regionalverband Ruhr (RVR) als Träger der Route Industriekultur im Ruhrgebiet fördern den Aufbau des Verbandes.

Der neue Verband soll in allen relevanten Bereichen rund um das Thema Industriekultur kompetenter Partner werden: ob es um Bildung, Beratung bei der Beschaffung von Fördermitteln, politische und rechtliche Unterstützung oder auch den Erhalt sowie die Nutzung von Industriedenkmälern als Orte für Wirtschaft, Freizeit und Kultur geht. Im Fokus ist auch die Zusammenarbeit mit einer möglichen zukünftigen „Bundesstiftung Industriekultur“.

Die Einrichtung der Geschäftsstelle in Dortmund mit einer professionellen Geschäftsführung, Mitgliederakquise, Öffentlichkeitsarbeit und der Aufbau von Netzwerkstrukturen gehören zu den ersten Aufgaben. Zum Abschluss der Pilotphase soll 2027 eine Tagung zur Zukunft der Industriekultur stattfinden.

Kontakt Bundesverband: info@bundesverband-industriekultur.de

Pressekontakt Berliner Zentrum Industriekultur:
Anja Liebau, Tel.: 030/5019-3837

Bildzeile:
Im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund fand am Dienstag (1.4.) die Gründungsversammlung des Bundesverbandes Industriekultur Deutschland statt. Das Foto zeigt (v.l.):
Thies Schröder (Geschäftsführer Ferropolis GmbH, 2. Vorsitzender), Constanze Roth (INNOVENT e.V. / Leiterin Bündnis Vogtlandpioniere, Beisitzerin), Prof. Josef Hoppe (Geschäftsführer Berliner Zentrum Industriekultur, Beisitzer), LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Marius Krohn (Direktor Industriemuseum Brandenburg an der Havel, Schatzmeister), Anja Nixdorf-Munkwitz (Vorsitzende Landesverband Industriekultur Sachsen, Beisitzerin), Timo Hauge (Teamleiter Industriekultur RVR, Beisitzer), Dr. Kirsten Baumann (Direktorin LWL-Museen für Industriekultur, 1. Vorsitzende), Dr. Walter Hauser (Präsident ERIH und Direktor LVR-Industriemuseum, Beisitzer), Jürgen K. Enninger (Referent Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg, Beisitzer). Foto: LWL / Philipp Harms

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