Zwischen 1895 und 1896 baut die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) eine Großmaschinenfabrik südlich des Humboldthains, die später zur Fabrikstadt ausgebaut wird. Ein 295 Meter langer Tunnel verbindet damals diese mit der Apparatefabrik an der Ackerstraße: ab 31. Mai 1897 befördern elektrisch betriebene Züge darüber Arbeiter und Material. Während Siemens eine Hochbahn durchsetzt, nutzt die AEG ihren Tunnel weiterhin intern. Der Tunnel wird im Ersten Weltkrieg zur Munitionsproduktion und im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzanlage verwendet. 1984 schließt die AEG den Standort. Heutzutage beherbergen die denkmalgeschützten Gebäude ein Gründerzentrum und einen Technologiepark. Seit 2016 setzt der Verein Berliner Unterwelten mit Unterstützung der GSG den Tunnel instand. Besuchende erfahren zunächst die Geschichte des Geländes, bevor sie in Deutschlands ersten U-Bahntunnel hinabsteigen, der auch als Drehort für »Babylon Berlin« dient.