Bärenquell-Brauerei in Schöneweide
Straßenansicht Bärenquell-Brauerei in Schöneweide
Außenansicht des Innenhofes
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Erbaut
1882 - 1888

Bauherr
Brauerei Borussia Meinert und Kampfhenkel

Architekt
H.O. Obrikat, Robert Buntzel (Maurermeister)

Früher
Brauereigelände, Biergarten

Heute
Eventlocation

Das Bierlager mit Kühlturm in der ehmaligen Bärenquell-Brauerei in Schöneweide. | © bzi, Foto: Max Braun

Bärenquell-Brauerei

Ab 1882 errichtet die „Borussia Brauerei Meinert und Kampfhenkel“ die ersten Gebäude ihres Brauereigeländes an der Schnellerstraße. Sein markantes Erscheinungsbild erhält die Bärenquell-Brauerei in den Jahren nach 1898, als der Berliner Platzhirsch „Schultheiss“ die kleinere „Borussia“ aufkauft und kräftig ausbaut.

Dabei entsteht eine Spannung, die die Industriearchitektur noch bis ins neue Jahrhundert hinein kennzeichnet: Außen schmückt der Architekt H.O. Obrikat die Gebäude mit Türmen, Dächern und Fassadenschmuck wie eine mittelalterliche Burg. Direkt hinter den Mauern aber kommt neueste Technik zum Einsatz. Elektromotoren betreiben sämtliche Maschinen, ein werkseigenes Kraftwerk liefert den Strom. Weil am Spreeufer das Graben von Kellergeschossen nicht möglich ist, lagern die abgefüllten Flaschen in einem oberirdischen Kühlturm, von Kompressoren künstlich gekühlt. Von solchen Details bekommen die Gäste draußen im Biergarten nichts mit: Sie genießen ihr kühles Bier in einer romantischen Grotten- und Felsenarchitektur, die heute weitgehend verloren ist.

Als „VEB Bärenquell“ läuft die Produktion auch in der DDR weiter. Über einhundert Jahre, bis 1995, wird am Standort Bier gebraut, dann fallen die Anlagen in einen Dornröschenschlaf.

Seit Herbst 2020 hat der Technoclub Griessmühle auf dem Gelände der ehemaligen Bärenquell-Brauerei ein neues Zuhause. Mit dem Baergarten knüpfen die Macher des „ Revier Südost“ dabei auch an die alte Biergartentradition am Standort an. Was aus den ambitionierten Planungen für den Rest des Areals wird, steht derweil in den Sternen. Start-Ups, Geschäfte und eine Privat-Uni wollen die Investoren ansiedeln. Dabei könnte auch ein kleines Brauereimuseum entstehen, das die Geschichte des Standorts erzählt.

Die Bärenquell-Brauerei ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2.


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Innenhof der Backfabrik
Alt- und Neubauten der Backfabrik
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Erbaut
1911 - 1927, 1972

Bauherr
Aschinger AG

Architekt
Bielenberg, Moser u.a.

Früher
Backwarenfabrik u. a.

Heute
Kreativwirtschaft u. a.

Einer der Innenhöfe der Backfabrik. | © Foto: Fanny Röger
Adresse

Saarbrücker Straße 36-38
10405 Berlin-Prenzlauer Berg

Best of

Bier und Brot

Backfabrik

Die Backfabrik in der Saarbrücker Straße in Berlin Prenzlauer Berg hat in ihrer gut 100-jährigen Geschichte eine ordentliche Transformation durchgemacht. 1911 gründeten die Gebrüder Aschinger die Backwarenfabrik. In den folgenden Jahrzehnten vergrößerten sie nicht nur das Gebäude, sondern auch die Vielfalt der dort produzierten Lebensmittel. Neben Brot stellte die Aschinger AG beispielsweise Sahneeis, Konserven, Wurst und Sprudelwasser her. Später produzierte die Fabrik in der DDR Brot und Brötchen für ganz Ostberlin.

Die wahrscheinlich merkwürdigste Erweiterung erfuhr das Gelände 1972. Im Zuge eines Anbaus ließ der damalige DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker einen Atomschutzbunker unter dem Gebäude errichten. Inzwischen ist die Backfabrik ein Kreativquartier für die unterschiedlichsten Ideen und Konzepte.

Zentralvieh- und Schlachthof, Luftbild von 1907
Zentralvieh- und Schlachthof, Börsensaal von Innen mit Kronleuchtern
Zentralvieh- und Schlachthof, Schweinehalle von Innen
Zentralvieh- und Schlachthof, Stahskellet im Park
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Erbaut
1878 - 1881, 1899, 1930

Bauherr
Stadt Berlin

Architekt
Hermann Blankenstein, August Lindemann

Früher
Städtischer Schlachthof

Heute
Wohn- und Gewerbeflächen

Der Zentralvieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg um 1907. | © Foto: Max Missmann, gemeinfrei

Zentralvieh- und Schlachthof

Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es in Berlin zahlreiche private Schlachthäuser. Um das unhygienische Schlachten in Wohnungen und Hinterhöfen zu beenden, eröffnet die Stadt 1881 den Zentralvieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg. Eine neue Schlachthofverordnung regelt fortan Hygienestandards und Kontrollen. Mit der Stadt wächst auch der Schlachthof. In Spitzenzeiten kommen bis zu 15.000 Schlachttiere pro Tag an, die hier weiterverkauft und verarbeitet werden. Die Lage an der Ringbahn ist ideal für den Transport von Tieren und Fleisch. Der S-Bahnhof heißt damals entsprechend Central-Viehhof.

Das Gelände ist nach dem Zweiten Weltkrieg stark zerstört und nur noch von geringer Bedeutung. Lediglich die nähere Umgebung versorgt sich noch mit Fleisch von diesem Schlachthof. Mit der Stilllegung des Geländes erfolgt 1977 die Umbenennung der S-Bahn-Station in Storkower Straße.

Ab Anfang der 1990er-Jahre beginnt ein Transformationsprozess, der bis heute anhält. Einige der Gebäude wie beispielsweise die Rinderauktionshalle sind mittlerweile denkmalgeschützt. Von anderen wie der Hammelauktionshalle steht nur noch das Stahlskelett. In die historischen Gebäude zieht seit einigen Jahren Leben ein. Rund herum entstehen inzwischen Parks und Neubauten.


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Drei Fahrradfahrer:innen auf der Straße vor der Förderbrücke.
Große Förderbrücke auf dem Gelände des Bergwerks.
1991 eröffnet, blieb die F60 nur 13 Monate in Betrieb bis sie aus energiepolitischen Gründen stillgelegt wurde. | © Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., Foto: Nada Quenzel

Besucherbergwerk F60

In Lichterfeld im Süden Brandenburgs schlummert ein stählerner Gigant: 80 Meter hoch, 11.000 Tonnen schwer und einen halben Kilometer lang. Die ehemalige Abraumförderbrücke F60 ist ein spektakuläres Relikt des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Solche Förderbrücken dienen im Braunkohletagebau dem Transport der Abraummassen. Darunter liegt dann das begehrte Kohleflöz. Die Abtragsmächtigkeit der beiden Bagger, die hier parallel im Hoch- und Tiefschnitt im Einsatz waren, beträgt insgesamt 60 Meter – daher der Name F60.

Wegen der eindrucksvollen Stahlkonstruktion trägt die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt auch den Beinamen „liegender Eiffelturm der Lausitz“. 1991 eröffnet, bleibt die F60 nur 13 Monate in Betrieb, bis sie aus energiepolitischen Gründen stillgelegt wird. Heute gibt sie spannende Einblicke in die Bergbaugeschichte und Ausblicke auf die neu entstehende Seenlandschaft der Lausitz. Im Info-Center, untergebracht im ehemaligen Werkstattwagen, informieren Ausstellungen und Filme über die Funktionsweise von Abraumförderbrücken.

Antennenkuppel auf dem Heinrich-Hertz-Institut
Hauptgebäude Heinrich-Hertz-Institut
Die Antennenkuppel auf dem Hauptgebäude des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts. | © Fraunhofer HHI

Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung

Aus dem 1928 von mehreren Institutionen, unter anderem der Deutschen Reichspost sowie der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, gegründeten Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung stammen bedeutende Erfindungen für die Telefonübertragungstechnik und den sich damals stürmisch entwickelnden Rundfunk. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft verloren eine Reihe von Mitarbeitenden aus politischen und rassistischen Gründen ihre Stellung. Auch der Name von Heinrich Hertz verschwand aus der Institutsbezeichnung.

Unter Leitung von Gustav Leithäuser erfolgte noch 1945 jedoch die Neugründung unter dem alten Namen Heinrich-Hertz-Institut. Nach der vollständigen Zerstörung des alten Institutsgebäudes in der Charlottenburger Franklinstraße und provisorischer Bleibe in der Jebensstraße erhielt das Institut mit dem 1964/68 errichteten Neubau am Einsteinufer einen neuen Sitz. Ein Merkmal des 14-geschossigen Stahlbetonskelettbaus ist die Radom-Kuppel (Antennenkuppel) auf dem Dach. Seit 2003 gehört das Institut zur Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V..

Straßenansicht vom Haupttelegrafenamt
Postbote auf BMW-Motorrad vor Haupttelegrafenamt, Schild "Rohrpost" neben Eingang
Das 1910 bis 1916 erbaute Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. | © Foto: Norbert Gilson
Adresse

Oranienburger Straße 73–76
10117 Berlin-Mitte

Best of

Forschung und InnovationKommunikation und Medien

Haupttelegrafenamt

Das von der Berliner Oberpostdirektion von 1910 bis 1916 errichtete Haupttelegrafenamt galt als eines der leistungsfähigsten europäischen Fernmeldeämter. Von hier aus erfolgte auch die Steuerung der militärischen Funkstelle in Königs Wusterhausen und seit 1920 der Großfunkstelle in Nauen. Seit 1919 befand sich in dem Gebäude auch die Stadtrohrpostzentrale, die hausintern noch bis 1977 in Betrieb blieb. Auch das funktechnische Entwicklungszentrum der Deutschen Reichspost hatte hier bis zum Ende der 1920er-Jahre seinen Sitz.

Der viergeschossige, vierflügelige Mauerwerksbau im neobarocken Stil umschließt zwei große Lichthöfe. Bis zu ihrer Zerstörung 1944 überspannten große Glasdächer die Lichthöfe im Haupttelegrafenamt. Der zweigeschossige Sockel aus Trachyttuff hebt sich in relativer Schlichtheit vom Gesamtbau ab. Seit 2001 ist der Gebäudekomplex des Haupttelegrafenamts im Eigentum eines Investors, der neben Büros, Läden und Gastronomie auch die Nutzung als Hotel vorsieht.

Blaue Erregermaschine im Energie-Museum
Maschinenhaus aus Backstein des Umspannwerks Steglitz
Mädchen im Energie-Museum mit Kabeln
Energie-Museum von Außen mit Litfaß-Säule
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Erbaut
1909 - 1911, Umbauten

Bauherr
Gemeinde Steglitz

Architekt
Hans Heinrich Müller u.a.

Früher
Batteriespeicheranlage am Kraftwerk Steglitz

Heute
Museum

Das Energie-Museum zeigt Objekte der Erzeugung, Versorgung und Nutzung von Energie, wie diese Erregermaschine der AEG. | © Energie-Museum Berlin
Adresse

Teltowkanalstraße 9
12447 Berlin-Steglitz

Anfahrt

Bus: 186, 283 (Haltestelle Teltowkanalstr.), 380 (Haltestelle Mozartstr.)

Öffnungszeiten

Im Rahmen von Führungen und an Aktionstagen zugänglich

Eintritt

Eintritt frei, Spenden willkommen

Führungen

Expressführung i.d.R. letzter Sa. im Monat, 11:00 bis 12:00 Uhr
Individuelle Führungen nach Vereinbarung


Barrierefreiheit

Eingeschränkt

Best of

Forschung und InnovationStrom und Energie

Energie-Museum Berlin

Jenseits der Steckdose

Wie wird eigentlich Strom gemacht und wer verteilt den Strom im Netz? Welche elektrischen Geräte gab es vor 100 Jahren? Und was ist eine Strominsel? Die Antworten auf diese sowie weitere Fragen finden Sie im Energie-Museum Berlin. Auf vier Etagen zeigt das Museum über 5.000 Exponate aus der Geschichte der „Elektropolis Berlin“. Darunter findet sich allerlei Überraschendes:

  • Das seltenste Exponat ist eine 20.000-Watt-Glühlampe. In den 1950er-Jahren beleuchtet diese den gesamten Vorplatz des Berliner Bahnhofs Zoo.
  • Das größte Objekt ist eine Litfaßsäule. Mit einer Höhe von fünf Metern bietet sie nicht nur ausreichend Platz für Plakate, sondern auch für eine ganze Umspannstation in ihrem Inneren.
  • Ein spezielles Objekt im Museum ist eine schwarze Taste aus dem Jahr 1994. Der Regierende Bürgermeister Eberhardt Diepgen schließt mit diesem Objekt West-Berlin an das westeuropäische Verbundnetz an. Nach 40 Jahren ist West-Berlin seitdem keine Strominsel mehr.

Das Energie-Museum Berlin selbst ist ein Beispiel für die Geschichte der Energieversorgung der Stadt. Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt die Gemeinde Steglitz mit dem Bau von kommunalen Versorgungseinrichtungen wie beispielsweise dem Hafen Steglitz am Teltowkanal und einem eigenen Kraftwerk. Dieses liefert ab 1911 Strom, unter anderem für den Betrieb einer Straßenbahn und einer Eisfabrik. Nachdem Steglitz 1920 zu Groß-Berlin eingemeindet wird, übernehmen die Berliner Städtischen Elektrizitätswerke Aktien-Gesellschaft (BEWAG) das Kraftwerk. Die Teilung der Stadt nach 1945 führt anschließend zum Aufbau einer unabhängigen Stromversorgung in West-Berlin. Auch deshalb entsteht am Standort Steglitz 1987 die damals größte Batteriespeicheranlage der Welt.

Mitten im Kalten Krieg fürchtet die an kein Verbundnetz angeschlossene Strominsel West-Berlin eine erneute sowjetische Blockade – wie die Berlin-Blockade 1948/49, die sich tief ins Gedächtnis der Bevölkerung gegraben hat. Erst im Jahr 1986 – drei Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer – installieren BEWAG-Ingenieure in dem dreigeschossigen Beton-Ziegelstein-Bau 1.416 Batterieblöcke. Jeder einzelne Block wiegt fast eine Tonne. Bei einem plötzlichen Leistungsabfall stabilisieren 14,4 MWh aus der Anlage das West-Berliner Inselnetz, bis schnellstartende Gasturbinen die Versorgung übernehmen. Diese neuartige Speicheranlage weckt weltweite Aufmerksamkeit.

Auf die politische Wiedervereinigung 1990 folgt wenige Jahre später die elektrische Vereinigung der west- und ostdeutschen Stromnetze. Das Kraftwerk Steglitz wird 1994 stillgelegt. 2001 öffnet im Gebäude der ehemaligen Batteriespeicheranlage das Energie-Museum Berlin seine Pforten. Einer der Batterieblöcke ist bis heute erhalten. Viele der ausgestellten Exponate sind weiterhin funktionstüchtig. Anfassen und Ausprobieren sind ausdrücklich erwünscht! Feste Öffnungszeiten gibt es nicht. Stattdessen führen Ehrenamtliche regelmäßig durch die Ausstellung. Ungewiss ist allerdings, wie lange noch: Der denkmalgeschützte frühere Energiespeicher soll für einen neuen Netzknotenpunkt abgerissen werden.

Die Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmen sich auch der »Elektropolis Berlin« und der »Insel West-Berlin«.


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Welness in der Alten Ölmühle Wittenberge
Außenansicht der Alten Ölmühle
Wo früher Öle hergestellt wurden, kann heute in einem großen Wellnessbereich entspannt werden. | © Fotografenherz

Alte Ölmühle Wittenberge

Der Berliner Kaufmann Salomon Herz iniziiert 1823 mit seiner Ölmühle Wittenberge in Brandenburg den Aufbau der ersten Ölhandelsgesellschaft Deutschlands. Dort verarbeitet er Lein, Rüben und Raps aus der Umgebung zu Rohöl, das dann als Schmier- und Leuchtmittel dient. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts wandelt sich die kleine Gemeinde Wittenberge zu einem Industriestandort mit Eisenbahnanschluss, Hafen und weiteren Fabriken. Nach wechselvollen Jahrzehnten verstaatlicht die DDR die Ölmühle 1949. Anschließend nimmt sie als VEB Märkische Ölwerke Wittenberge die Produktion auf. In Folge der Wiedervereinigung schliesst die Fabrik 1991.

Inzwischen beherbergt die denkmalgeschützte Alten Ölmühle Wittenberge beispielsweise ein Hotel, ein Spa mit eindrucksvoller Dachterrasse, sowie Restaurationen, eine Schaubrauerei, ein Indoor-Kletterparcours und ein Tauchturm.

Tagebau Welzow-Süd mit Bagger
Tagebau Welzow-Süd Besucherzentrum
Die Abraumförderbrücke kann bei Touren besichtigt werden. | © excursio Archiv
Adresse

Heinrich-Heine-Straße 2
03119 Welzow

ERIH-Mitglied

ja

Aktiver Tagebau Welzow-Süd

Im aktiven Tagebau Welzow-Süd arbeitet die größte bewegliche Maschine der Welt. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, ihr bei der Arbeit zuschauen. Die Bagger des F60-Komplexes gewinnen den Abraum über der Braunkohle und transportieren diesen mittels Bandanlagen einen halben Kilometer weit, quer über die offene Grube, zur Kippenseite. Unterhalb der Förderbrücke bauen fünf weitere Bagger die Braunkohle ab, die bis zu 120 Meter tief unter der Erde liegt.

Der Tagebau-Aussichtspunkt „Welzower Fenster“ bietet einen Blick auf das gigantische Geschehen sowie Informationen zur Geologie und zur Technologie der Kohleförderung. Nach vorheriger Anmeldung sind inzwischen auch Touren durch das Gelände am Tagebau Welzow-Süd möglich. Die Abraumförderbrücke F60 ist baugleich mit der stillgelegten Förderbrücke im Besucherbergwerk bei Lichterfeld, die ebenfalls begangen werden kann.

Außenansicht des Brandenburgischen Textilmuseums.
Maschinen in der Tuchmacherwerkstatt des Textilmuseums.
Das Brandenburgische Textilmuseum befindet sich in der 1897 errichteten Tuchfabrik Daniel Noack. | © Foto: Brandenburgisches Textilmuseum Forst

Brandenburgisches Textilmuseum Forst (Lausitz)

Das Brandenburgische Textilmuseum Forst erzählt die Geschichte des Tuchmacherhandwerks, die eng mit der Entwicklung der Stadt verknüpft ist. In einer Schauwerkstatt können Besucherinnen und Besucher sowohl die mechanischen als auch die handwerklichen Prozesse der Tuchherstellung an historischen Handgeräten und Maschinen nachvollziehen.

Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Kleinstadt Forst im Südosten von Brandburg ein Zentrum der Textilindustrie. Bereits seit dem 15. Jahrhundert war das Textilgewerbe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die kleine Stadt. Die Industrielle Revolution und die Maschinisierung der Textilindustrie im 19. Jahrhundert läuten eine wirtschaftliche Hochphase ein. Sie hat 150 Jahre Bestand. In Anlehnung an den erfolgreichen Textil-Exporteur in England wird Forst inzwischen „Deutsches Manchester“ genannt. Nach der Wiedervereinigung 1990 schließen viele der Tuchfabriken und die Textilindustrie in Forst verliert schließlich an Bedeutung.