Wissenschaftliches Volontariat

Das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) ist eine Kooperation der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und der Senatsverwaltung für Stadt­ent­wicklung, Bauen und Wohnen (oberste Denkmalschutzbehörde Berlin). Es wird maßgeblich durch das Land Berlin finanziert und fachpolitisch begleitet. Die Anstellung für das Volontariat erfolgt über die Stiftung Deutsches Technikmuseum.

Das bzi setzt sich dafür ein, das industrielle Erbe als Ressource für Gegenwart und Zukunft bekannt zu machen, vorhandenes Wissen zu vertiefen und zu verbreiten, zu Einzelfragen der Industriekultur zu forschen, lokale und überregionale Netzwerkaktivitäten fortzuführen und neue aufzubauen. Dabei entwickeln wir touristische und stadtrelevante Projekte und sind Ansprechpartner für Stadtpolitik, Verwaltungen, Unternehmen, Institutionen wie auch für engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Das Volontariat dient der Ausbildung nach Abschluss eines Fachstudiums und dem Erwerb museumsspezifischer Kenntnisse, um die bereits erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und praktischen Erfahrungen zu vertiefen und auf die eigenverantwortliche Tätigkeit im Museum vorzubereiten. Der Schwerpunkt des Volontariats liegt auf der Fortführung der Studien zur Industrialisierungsgeschichte von Ober- und Niederschöneweide, einem Fokus der sogenannten Elektropolis Berlin. Ziel ist die weitere Erfassung aller relevanten Unternehmen sowie deren Bauten und Anlagen seit dem Beginn der Industriellen Revolution bis 1990. Neben der Literatur- und Quellenrecherche sollen nach Möglichkeit auch weitere Quellenbestände zu den einzelnen Unternehmen und Bauten recherchiert sowie systematisch erfasst werden.

Die Ergebnisse der Studien können in geeigneten Publikationsformaten wie auch in Tabellenformaten und Kartierungen dargestellt werden. Ziel ist die Vorbereitung und Fundierung einer Forschungs- und Antragsstrategie für weitere umfassende Studien zur Regional-, Wirtschafts- und Technikgeschichte von Schöneweide.

Ihre Aufgaben

  • Wissenschaftliche Mitarbeit an der Recherche von Inhalten und Objekten: Recherche, Erfassung und Auswertung von Primär- und Sekundärquellen, Erfassung und Dokumentation der Entwicklung der örtlichen Industrie- und Verkehrsanlagen und ihrer materiellen Überreste
  • Herausarbeitung industriekultureller Alleinstellungsmerkmale des Gebietes
  • Veröffentlichung der Ergebnisse z.B. durch Aufsätze, Vorträge sowie Beiträge auf Fachtagungen
  • Unterstützung der Leitung des bzi bei der Konzeption und Umsetzung einzelner Aktivitäten der Projektziele
  • Mitarbeit an der Organisation und Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen wie dem Forum für Industriekultur und Gesellschaft sowie der Vernetzung lokaler Akteure Mitarbeit bei einschlägigen Aufgaben des Technikmuseums

Die Anforderungen

  • Ein mit dem Grad Magister, Master oder Diplom abgeschlossenes Hochschulstudium an einer Universität oder Hochschule in einer der folgenden Fachrichtungen: Geschichte, Technikgeschichte, Industriearchäologie, Geographie, Kulturwissenschaft, Museologie, Archiv- und/oder Bibliothekswesen oder einem verwandten Studiengang.
  • Vertrautheit mit Themen der Industriekultur und Erfahrung in Archivarbeit,
  • ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit sowie
  • mündliche und schriftliche Ausdruckssicherheit,
  • ein hohes Maß an Flexibilität, Teamfähigkeit
  • hohes Maß an Engagement und Selbstständigkeit
  • Erfahrungen im Umgang mit Geoinformationssystemen (z.B. QGIS) sind von Vorteil

Was wir Ihnen bieten

  • eine zweijährige wissenschaftliche Vollzeit-Ausbildung mit einer Vergütung nach 50 % der Entgeltgruppe 13 Stufe 1 TV-L und 30 Tage Erholungsurlaub im Jahr
  • eine strukturierte Einarbeitungs- und Ausbildungsbetreuung; Angebote der fachlichen Aus- und Weiterbildung
  • ein gemeinsam abgestimmter individualisierter Ausbildungsplan
  • Angebot flexibler Arbeitszeitmodelle mit großem eigenverantwortlichen Gestaltungsspielraum

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann bewerben Sie sich bis zum 20.08.2023 unter
https://technikmuseum-portal.rexx-systems.com/de

Bei Fragen steht Ihnen das Team des Personalwesens gerne zur Verfügung
bewerbung[at]technikmuseum.berlin

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Fahrradrouten

Neue Blicke auf Berlin

Mit dem Rad Industriekultur er-fahren

Lust auf eine ganz neue Perspektive auf Berlin? Sommer, Radfahren, Ungewöhnliches entdecken – dazu laden die fünf Fahrradrouten des Berliner Zentrum Industriekultur ein. Die ausgefeilten Radtouren machen die ganze Stadt zu einem großen Freilichtmuseum. Den Sommerwind um die Nase wehen lassen und dabei Berlins reiche Geschichte als Industriemetropole kennenlernen: Entlang der Routen reihen sich die interessantesten Orte und besonders imposante Gebäude aneinander. Viele davon erzählen spannende und noch nie gehörte Geschichten; obendrauf gibt es hier und da eine Prise Lost-Places-feeling. Abseits der touristischen Trampelpfade sieht man, wie eng Industrie- und Stadtentwicklung in der Metropole verknüpft sind. So wird Berlins Industriekultur auf ganz neue Weise und im wahrsten Wortsinn für alle erfahrbar.

Mit Längen zwischen 20 und 25 Kilometern eignen sich die Touren ideal als Tagesausflüge. So bleibt auch genügend Zeit für Pausen. Und die sollte man sich nehmen, schließlich hat das Team vom Berliner Zentrum Industriekultur auch hierfür besondere Gaststätten mit Industriekultur-Ambiente ausgesucht. Die Touren verlaufen meist entspannt auf Nebenstraßen und Radwegen. Häufig führen sie auch am Wasser entlang und die Tour „Wasser und Strom“ beinhaltet sogar eine Fahrt mit der Fähre.

Die Routen können als PDF heruntergeladen werden, einschließlich Hintergrundinfos zu allen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecken. Alle Strecken sind auch als GPX- und Komoot-Dateien verfügbar. Gedruckte Flyer gibt es in den Tourist-Infos. Alles ist akribisch recherchiert und beschrieben – und natürlich kostenlos nutzbar.

Beispiel: Die Route „Warmes Licht und kühles Bier“

Die 24 Kilometer lange Rundtour startet am Deutschen Technikmuseum und führt zu 17 faszinierenden Orten der Berliner Industriekultur. Alles dreht sich dabei um die Themen Elektroindustrie und Brauereikunst. Diese hängen enger zusammen, als man auf den ersten Blick glauben mag. Während Berlin zur Industriemetropole wuchs, wurde auch der Durst der Bevölkerung immer größer. Und so entstanden, oft nah an den neu angelegten Arbeitersiedlungen, zahlreiche Brauereien. Auf der Tour erfährt man zum Beispiel, wo Siemens seine erste Werkstatt in einem Berliner Hinterhof hatte und wo Konkurrent AEG eine imposante Fabrikstadt errichtete. Und warum ausgerechnet am Prenzlauer Berg mehr als ein Dutzend Brauereien entstanden.

Die weiteren Fahrradrouten handeln von den Themen „Produktion und Munition“, „Wasser und Strom“, „Innovation und Eleganz“ sowie „Eisenbahn und Landebahn“. Sie führen unter anderem nach Siemensstadt, Rummelsburg, den Westhafen, den Gendarmenmarkt und den ehemaligen Flughafen Tempelhof.

Jetzt auf eigene Faust verborgene Orte in Berlin entdecken! Für dieses Sommervergnügen muss man nur in die Pedale treten und seine Augen für die beeindruckende Schönheit der industriellen Bauten Berlins öffnen.

Über das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi)

Das bzi hat es sich zum Ziel gesetzt, das industrielle Erbe Berlins und die Wechselwirkung zwischen Industrie und Kultur erfahrbar und nutzbar zu machen. Dabei geht es nicht nur darum, dieses Erbe zu konservieren, sondern es auch zu nutzen, um Berlin weithin als innovative Metropole zu positionieren. Die Aktivitäten reichen von touristischen Angeboten über die Beratung für die Umnutzung von Industriegeländen und -gebäuden bis hin zu Publikationen und Tagungen. Das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) ist eine Kooperation der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (oberste Denkmalschutzbehörde Berlin). Es wird maßgeblich durch das Land Berlin finanziert und fachpolitisch begleitet.

Kontakt

Antje Boshold

030 5019-3845
E-Mail

Anja Liebau

030 5019-3837
E-Mail

Bundesstiftung Industriekultur

Für eine lebendige Industriekultur

Akteurinnen und Akteure der Industriekultur fordern zügige Errichtung der Bundesstiftung von Regierung und Parlament

Berlin, 06. Juli 2023 – Im Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode heißt es: „Wir schaffen eine ‚Bundesstiftung industrielles Welterbe“. Ein breites Bündnis der bundesdeutschen Industriekultur, getragen von den sieben industriekulturellen Welterbestätten und vielen regionalen Netzwerken, Spielstätten und Organisationen, begrüßt dieses Vorhaben ausdrücklich und fordert in einem gemeinsam verabschiedeten Statement von Regierung und Parlament eine zügige Errichtung der Bundesstiftung. Hierfür solle ein Maßnahmenplan erarbeitet werden, der, über die Förderung der industriekulturellen Welterbestätten hinausgehend, die Vielfalt und Breite der Industriekultur-Landschaft in den Blick nimmt. Um in die Fläche Wirkung zu entfalten, sollte diese Stiftung mit angemessenen Mitteln ausgestattet werden.

Verantwortliche der Welterbestätten der Industriekultur (u.a. Zeche Zollverein, Hamburger Speicherstadt, Montanregion Erzgebirge…) und regionale Akteurinnen und Akteure der deutschen Industriekultur, koordiniert von der European Route of Industrial Heritage (ERIH), haben sich in den letzten Monaten intensiv ausgetauscht, um konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung der Bundesstiftung und einer Bundesförderung der Industriekultur zu erarbeiten. Basis dafür ist eine Anfang 2023 durchgeführte bundesweite Bedarfsanalyse. An der Umfrage haben sich über 150 industriekulturelle Stätten beteiligt. Die Antworten liefern eine repräsentative und flächendeckende Darstellung von Bedarfen und Erwartungen der deutschen Industriekultur-Community einschließlich aller regionalen Netzwerke, Verbände etc. Die Bedarfsanalyse gibt konkrete Hinweise für die Ausgestaltung eines Förderprogramme des Bundes.

Besondere Schwerpunkte der Stiftung sollten auf folgenden Bereichen liegen:

  • Vergabe der Bundesförderung: Eine Bundesstiftung sollte Programmlinien für das Feld der Industriekultur erarbeiten und danach die Mittel vergeben.
  • Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Information und Beratung zu Fördermitteln: Der Befragten halten eine solche zentrale und in Sach- und Fachfragen kompetente Anlaufstelle für sinnvoll und notwendig.
  • Erarbeitung gemeinsamer Projekte und Standards: Eine fachlich wie organisatorisch breit aufgestellte nationale Plattform für Industriekultur sollte Qualitätsstandards für Förderung und Erhalt der Industriekultur definieren.
  • Gemeinsames Kultur- und Tourismusmarketing: Es gibt ein deutliches Potenzial für Content-Kampagnen, die von der Bundesstiftung initiiert und koordiniert werden können.
  • Wissensplattform für die Förderung und den Erhalt von Industriekultur: Einschlägige Tagungen, Kongresse und Workshops sollten verstärkt bundesweit angeboten werden.

Bedeutung der Industriekultur im gesamtgesellschaftlichen Kontext

Das Industriezeitalter hat insbesondere in Berlin und Brandenburg beeindruckende Bauwerke, Anlagen und Kulturlandschaften hinterlassen. Die Stätten der Industriekultur sind von internationaler Bedeutung für die Geschichts- und Erinnerungskultur. Aktuell befindet sich unsere Gesellschaft in einer tiefgreifenden Transformation, in der die Industriekultur mit ihren materiellen und immateriellen Zeitzeugnissen ein Schmelztiegel für die Fragen von heute und morgen ist. „Die industriekulturellen Stätten entwickeln sich vielerorts zu Zukunftslaboren für künftige Arbeits- und Lebenskonzepte“ (Prof. Joseph Hoppe, Leitung bzi). Dafür gibt es gerade in der Region Berlin-Brandenburg zahlreiche beeindruckende Beispiele wie die Malzfabrik (Tempelhof-Schöneberg), das ehemalige Kindl-Areal in Neukölln, der Rofin-Park in Eberswalde oder das Landgut Stober bei Neuruppin.

Sie stehen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt im postfossilen Zeitalter und sind Orte einer neuen Auseinandersetzung der Zivilgesellschaft mit gesellschaftlicher Transformation, Nachhaltigkeit und Klimaschutz bzw. -anpassung. Für diese notwendige Neuausrichtung und die damit verbundenen Aufgaben bedarf es dringend der Stärkung der industriekulturellen Landschaft, die wie kaum ein anderer Kulturbereich regional und gesellschaftlich breit verankert ist und stark von ehrenamtlichem/bürgerschaftlichem Engagement lebt, und damit einer verstärkten Förderung durch den Bund.

Kontakt

Anja Liebau

E-Mail

NEU: Charlottenburg und Moabit

Berliner Schriften zur Industriekultur

Berlin ist Industriekultur!

Die Berliner Stadtlandschaft ist geprägt von Industriekultur – auch dort, wo es niemand vermutet. Unbekannte Bauten erzählen ungewöhnliche Geschichten. Dazu gehört beispielsweise die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM), die seit 300 Jahren Porzellanluxus produziert. Oder ein Straßenbahndepot, dass mittlerweile ein Oldtimer-Zentrum ist sowie eine Müllverladestation, in der sich heute ein Architekturbüro befindet. Die Berliner Industriekultur steckt voller Umbrüche und Veränderungen.

Nach den ersten beiden Bänden ist jetzt Band 3 »Charlottenburg und Moabit« erschienen. Mondäne Bauten und klassische Arbeiterquartiere charakterisieren diese Stadtteile. Größer könnte der Kontrast nicht sein, doch ist er typisch für die Entwicklung Berlins.

Mit den »Berliner Schriften zur Industriekultur« stellt das bzi in jedem Band 20 herausragende Objekte auf je einer Doppelseite vor. Historische und neu erstellte Fotos, Karten und aktuelle Informationen berichten von der vielfältigen Geschichte der Standorte und vermitteln einen Einblick in heutige Nutzungskonzepte.

Jedem Band ist eine für die Region passende Fahrradroute beigelegt:

Die vom bzi herausgegebene Reihe erscheint im Berliner Ammian-Verlag. Die Bände sind direkt beim Verlag, im Buchladen oder über die bekannten Online‐Vertriebswege erhältlich. Preis: acht Euro.

Berliner Schriften zur Industriekultur, Band 1 Spandau und Siemensstadt

Band 1
Spandau / Siemensstadt
Hg.: Berliner Zentrum
Industriekultur (bzi)
Preis: 8,00 €
ISBN: 978‐3‐948052‐13‐3

Zum Verlag

Berliner Schriften zur Industriekultur, Band 2 Treptow-Köpenick

Band 2
Treptow‐Köpenick
Hg.: Berliner Zentrum
Industriekultur (bzi)
Preis: 8,00 €
ISBN: 978‐3‐948052‐14‐0

Zum Verlag

Berliner Schriften zur Industriekultur, Band 3 Charlottenburg und Moabit

Band 3
Charlottenburg / Moabit
Hg.: Berliner Zentrum
Industriekultur (bzi)
Preis: 8,00 €
ISBN: 978-3-948052-58-4

Zum Verlag

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