Erbaut
1936 - 1939
Bauherr
Reichsluftfahrtministerium
Architekt
Ernst Sagebiel
Früher
Flugfeld, Flughafen
Heute
Keativwirtschaft, Kultur- und Veranstaltungsort
Adresse
CHECK-IN Besucherzentrum
Platz der Luftbrücke 5, C2
12101 Berlin-Tempelhof
Anfahrt
U-Bahn: U6 (Haltestellen Paradestraße oder Platz der Luftbrücke)
Bus: 104, 248 (Haltestelle Platz der Luftbrücke)
Öffnungszeiten
Gebäude: nur im Rahmen einer Führung zugänglich
Tempelhofer Feld: bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet
Besucherzentrum: Mi.–Mo. 10:00–17:00 | Di. geschlossen
Eintritt
Gebäudeführung 17,50 €, Ermäßigungen
Tempelhofer Feld frei
Führungen
Öffentliche Führungen täglich außer dienstags
Gruppen auf Anfrage
Führungen auf Deutsch und Englisch, weitere Sprachen auf Anfrage
www.thf-berlin.de/ihr-besuch/fuehrungen
Barrierefreiheit
derzeit keine barrierefreien Touren möglich
ERIH-Mitglied
Industriekultur erleben
Schauplätze
Fahrradroute: Eisenbahn und Landebahn
Fahrradroute: Flieger und Feldlerchen
JuniorRoute: Sek 1
JuniorRoute: Sek 2
Flughafen Tempelhof
Monument und Zukunftsort
Wo einst Flugzeuge in den Himmel über Berlin abhoben, treffen sich heute Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt. Sie lassen auf dem Tempelhofer Feld die Seele baumeln, Drachen steigen oder kommen, um Veranstaltungen unter freiem Himmel zu besuchen. Das einstige Flugfeld ist die größte Freifläche der Welt, die mitten in einer Stadt liegt. Der Flughafen Tempelhof ist mit seinem langgestreckten Gebäude bei Führungen zu entdecken, er gilt als das größte Baudenkmal Europas.
Schon bevor der erste Flughafen 1923 eröffnet, führen wagemutige Flugpioniere ihre Zeppeline und Flugmaschinen vor. Unter den Nationalsozialisten beginnt 1936 der Bau des monumentalen neuen Flughafens. Durch den hereinbrechenden Zweiten Weltkrieg bleibt das Gebäude jedoch unvollendet – und ist es bis heute. In den Hangars beginnt 1940 schließlich die Produktion und Reparatur von Kampfflugzeugen für den Krieg. Für die hier eingesetzten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter entstehen am Rande des Flugfelds mehrere Barackenlager. Viele von ihnen werden bei Bombardierungen des Flugfelds getroffen. Zum Kriegsende nimmt die sowjetische Armee den Flughafen ein und übergibt ihn im Juli 1945 an die US-Amerikaner.
Die Luftbrücke 1948/49 macht den Flughafen weltberühmt. Im Minutentakt landen die Maschinen der Alliierten mit Hilfsgütern. Sie versorgen West-Berlin mit Lebensmitteln, Medikamenten und Heizmaterial während der Berlin-Blockade. In der Zeit der deutschen Teilung ist der Flughafen Tempelhof ein Symbol für Hoffnung und Freiheit. Der Luftweg ist eine Reiseroute von und nach West-Berlin ohne die Grenzkontrollen der DDR. Der zivile Luftverkehr endet schließlich 2008. Seitdem entwickelt sich der Flughafen Stück für Stück zu einem neuen Stadtquartier für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft.
Der »Wiege der Luftfahrt« ist ein Meilenstein der Industriegeschichte Berlins gewidmet.
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Erbaut
1895 - 1897, 1911
Bauherr
AEG
Architekt
C. Schnebel, W. Lauter
Früher
Untergrund-Versuchsbahn
Adresse
Voltastraße 5-6
(Hof neben Treppe 12.1)
13355 Berlin-Gesundbrunnen
Kontakt
Tel.: 030/49 91 05-17
info@berliner-unterwelten.de
www.berliner-unterwelten.de
Anfahrt
U-Bahn: U8 (Haltestelle Voltastraße)
Öffnungszeiten
Nur im Rahmen einer Führung zugänglich.
Eintritt
Termine und Tickets im Online-Shop erhältlich, kein Ticketverkauf vor Ort.
tickets.berliner-unterwelten.de
Führungen
Öffentliche Führungen nur für Personen ab 14 Jahren.
Festes Schuhwerk ist notwendig, warme Kleidung wird empfohlen.
www.berliner-unterwelten.de/fuehrungen/oeffentliche-fuehrungen/der-aeg-tunnel
Barrierefreiheit
Nicht barrierefrei zugänglich
Industriekultur erleben
Wissenswertes
AEG-Tunnel
Deutschlands ältester U-Bahntunnel
Der AEG-Tunnel gilt als Vorläufer der Berliner U-Bahn. Ende des 19. Jahrhunderts werden die Straßen immer voller. Deshalb entbrennt in Berlin ein Wettstreit um neue Verkehrsmittel. Die AEG baut 1894 einen Tunnel nach dem Vorbild der Londoner U-Bahn, der ersten U-Bahn der Welt. Die 295 m lange Versuchsstrecke verbindet die Fabrikstandorte der AEG in der Ackerstraße und am Humboldthain. Arbeiterinnen und Arbeiter fahren mit elektrischen Zügen von A nach B und auch schwere Güter werden so transportiert. Dieser Versuchstunnel gilt heute als erster U-Bahn-Tunnel Deutschlands.
Den Zuschlag für den U-Bahnbau erhält allerdings Siemens mit dem preiswerteren Konzept einer Hochbahn. Ab 1902 rollen in Berlin die ersten Züge. Der AEG-Tunnel ist betriebsintern und zu Testzwecken weiterhin in Betrieb. Im Ersten Weltkrieg nutzt die AEG den Tunnel als Produktionsstandort für Munition, im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzraum für die Werksangehörigen. Anfang der 1980er-Jahre werden die AEG-Fabriken am Humboldthain nach und nach geschlossen. 1984 ist endgültig Schluss, in der Folgezeit werden Teile der ehemaligen Fabrikstadt abgerissen. Der Tunnel steht zeitweilig unter Wasser.
Die verbliebenen Gebäude sind heute denkmalgeschützt. Neues Leben ist eingezogen, beispielsweise ein Gründerzentrum, Gewerbebetriebe und Medienunternehmen. Dem Berliner Unterwelten e. V. gelingt es ab 2016, den Tunnel instand zu setzen und das historische Gleisbett freizulegen. Seitdem steigen Besucherinnen und Besucher bei geführten Touren hinab in den „ersten U-Bahntunnel Deutschlands“.
Ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmet sich der Entstehung des Berliner Nahverkehrs.
Adresse
Modersohnstraße 33 und
Markgrafendamm 24
10245 Berlin-Friedrichshain
Schalt- und Gleichrichterwerk Markgrafendamm
Das Schalt- und Gleichrichterwerk Markgrafendamm auf dem Gelände des Reichsbahnausbesserungswerkes I (RAW I ) ist ein verstecktes architektonisches Juwel. Architekt Richard Brademann entwarf Ende der 1920er Jahre mehrere Gleichrichterwerke in Berlin. Der 1928 fertiggestellte Bau am Markgrafendamm ist in ein langes Hochspannungshaus und ein Schalthaus aufgeteilt. Nicht nur die geradlinige Fassade, sondern auch der systematische Aufbau der Gebäude ist elektrischen Schaltplänen nachempfunden. Die imposante Glasdecke der Schaltwarte erinnert beispielsweise an elektro-technische Zeichnungen. Sie ist nicht nur das Herzstück der Anlage, sondern zugleich einer der wichtigsten Knotenpunkte der Berliner S-Bahn.
Das Schalt- und Gleichrichterwerk liegt in Sichtweite des Ostkreuz. Von der Schaltwarte aus überwachten wenige Angestellte die Steuerung der Gleichrichterwerke der S-Bahn. Ab 1995 ersetzte die Deutsche Bahn die alte Technik durch eine computergesteuerte Netzleitstelle, die seit 2000 sämtliche Bahnstromanlagen der Berliner S-Bahn steuert.
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Erbaut
1929
Bauherr
Berliner Nord-Süd-Bahn-AG
Architekt
Alfred Grenander
Früher
Stellwerk am U-Bahnhof Olympiastadion
Heute
Museum
Adresse
Rossiter Platz 1
14052 Berlin-Charlottenburg
Kontakt
info@ag-berliner-u-bahn.de
www.ag-berliner-u-bahn.de
Tel.: 030/25 62 71 71
Anfahrt
U2 (Haltestelle Olympia-Stadion, Zugang von der Bahnhofshalle)
Öffnungszeiten
Jeden 2. Samstag im Monat,
10:30 bis 16:00 Uhr
Eintritt
Erwachsene: 2 €
Ermäßigt: 1 €
Führungen
Auf Anfrage
Tel.: 030/25 62 71 71
Barrierefreiheit
nicht barrierefrei
Industriekultur erleben
Wissenswertes
U-Bahn-Museum
Alle Hebel in Bewegung setzen
Eine historische Fahrkartenausgabe ist der Ticketschalter des U-Bahn-Museums. Historische Bahnhofsschilder, Wartebänke und Fahrscheinautomaten vermitteln ein Flair früherer Zeiten. Der Dienstraum eines Zugabfertigers sowie auch technische Raritäten wie früheste Fahrschalter geben einen Einblick in die Veränderungen im Arbeitsalltag der U-Bahnerinnen und U-Bahner.
Die Berliner U-Bahn ist die älteste Deutschlands und eine der frühesten der Welt. In den 1970er-Jahren beginnen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in West-Berlin damit, ihre technischen Anlagen zu modernisieren. Der Betriebsleiter Klaus Siepert möchte die Geschichte der Berliner U-Bahn und die historische Technik für die nachfolgenden Generationen erhalten. Er beginnt deshalb zu sammeln.
1983 ist am U-Bahnhof Olympiastadion schließlich auch das elektromechanische Hebelstellwerk zum Abriss vorgesehen. Das 14 Meter lange Hebelwerk ist bei Inbetriebnahme 1931 das größte seiner Art in Europa. Die Mitarbeiter stellen alle Hebel per Hand und steuern damit insgesamt 103 Weichen und 99 Signale. Ein engagierter U-Bahner kämpft um den Erhalt der Anlage und hat am Ende auch Erfolg. Das Hebelwerk wird zum Herzstück des neuen U-Bahn-Museums. Auch die Sammlung von Klaus Siepert findet endlich ein Zuhause.
Ebenso wie die Gründungsväter des Museums setzen heute Ehrenamtliche alle Hebel in Bewegung, um Besucherinnen und Besuchern Fragen zur über 100-jährigen U-Bahn-Geschichte zu beantworten. Die großen und kleinen Gäste können viele Objekte anfassen oder selber bedienen, die technische Abläufe werden so verständlich erklärt. Der Eingang des Museums befindet sich direkt in der U-Bahn-Station Olympiastadion. Besonderes Highlight: Mehrmals jährlich finden Sonderfahrten mit der historischen Fahrzeugflotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) statt. Ein gültiges BVG-Ticket reicht aus, um in den Genuss einer solchen Fahrt zu kommen.
Ein Meilenstein der Berliner Industriegeschichte widmet sich der »Entstehung des Nahverkehrs«.
Erbaut
1874 - 1879, 1908, 1912
Bauherr
Berlin Anhaltische Eisenbahngesellschaft
Architekt
Paul Faulhaber
Früher
Bahnbetriebswerk des Anhalter Bahnhofs
Heute
Museum
Adresse
Trebbiner Str. 9
10963 Berlin
Kontakt
Tel.: 030/43 97 34-0
Mail an: info@technikmuseum.berlin
www.technikmuseum.berlin
Anfahrt
U-Bahn: U1, U3, U7 (Haltestelle Möckernbrücke), U1, U2, U3 (Haltestelle Gleisdreieck)
S-Bahn: S1, S2, S25, S26 (Haltestelle Anhalter Bahnhof)
Öffnungszeiten
Di. bis Fr.: 9.00 bis 17.30 Uhr
Sa., So. und Feiertage: 10.00 bis 18.00 Uhr
Montag geschlossen
Eintritt
12€ | ermäßigt 6€
Bis 18 Jahre kostenfrei
Die Buchung von Onlinetickets wird empfohlen.
Führungen
Sa., So. und mit Anmeldung
Täglich Vorführungen
Barrierefreiheit
Eingeschränkt
www.technikmuseum.berlin/besuch/barrierefreiheit
ERIH-Mitglied
Deutsches Technikmuseum
Mensch und Technik
Wie entsteht Papier? Was ist eine Setzmaschine? Und warum braucht man Unterseekabel für ein funktionierendes Internet? Ein Besuch im Deutschen Technikmuseum ist eine Entdeckungsreise durch die Kulturgeschichte der Technik. Schauvorführungen, Mitmach-Angebote und die Experimentierstationen im Science Center Spectrum machen den Museumstag zum Erlebnis. Wer dann eine Pause braucht, stärkt sich in einem der Museumscafés in historischem Ambiente.
Darüber hinaus ist der Museumspark des Deutschen Technikmuseums zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Überwachsene Gleisanlagen, zwei Ringlokschuppen mit Drehscheiben und ein weithin sichtbarer Wasserturm erinnern an das ehemalige Bahnbetriebswerk Anhalter Bahnhof. Laut, betriebsam und der Himmel voller Dampf – so sieht das Gelände um 1900 aus. Das Areal gehört damals zu einem der größten Verkehrsknotenpunkte Berlins. Als „Landschaft aus Eisen und Stahl“ beschreibt der Schriftsteller Joseph Roth 1924 das Gebiet um den U-Bahnhof Gleisdreieck. Im Zweiten Weltkrieg werden jedoch viele Gebäude und Anlagen zerstört. Nach dem Krieg folgt die Teilung der Stadt und der in West-Berlin gelegene Anhalter Bahnhof versinkt schließlich in einen Dornröschenschlaf.
In Teilen des historischen Bauensembles am Gleisdreieck eröffnet 1983 das „Museum für Verkehr und Technik“. Etwa hundert historische Berliner Techniksammlungen finden hier ein neues Zuhause. Das Haus und die Ausstellungen werden seitdem kontinuierlich erweitert. Ein „Rosinenbomber“ der Luftbrücke 1948/49 auf dem Dach des modernen Erweiterungsbaus am Landwehrkanal ist inzwischen ein weithin sichtbares Aushängeschild des Deutschen Technikmuseums.
Das Deutsche Technikmuseum ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Es ist Startpunkt unserer Radrouten »Warmes Licht und kühles Bier« und »Innovation und Eleganz«. Die Meilensteine der Berliner Industriegeschichte widmen dem Aufstieg Berlins zum Eisenbahnzentrum einen eigenen Abschnitt.
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