Außenansicht der Brikettfabrik mit Schrägband
Besucher:innen in der Brikettfabrik
Mit einer Tagesleistung von 600 Tonnen war die LOUISE eine der kleinsten Brikettfabriken in Deutschland. | © Foto: Archiv - TD Brikettfabrik LOUISE

Brikettfabrik LOUISE

Die älteste Brikettfabrik Europas liegt inmitten grüner Wälder: die Brikettfabrik LOUISE in Domsdorf in der Niederlausitz. Mit Dampfmaschinentechnik startete dort 1882 das Pressen von Braunkohle zu Briketts, die dann auch in Berlin die Wohnungen wärmten. In mehreren Abschnitten wurde die Anlage baulich und technisch erweitert.

Mit einer Tagesleistung von 600 Tonnen war die LOUISE eine der kleinsten Brikettfabriken in Deutschland. Die Produktion lief bis 1991. Entgegen der eigentlichen Planungen kam es nicht zum Abriss der Fabrik. Bereits 1992 öffnete die Brikettfabrik LOUISE für interessierte Besuchergruppen und erhält den Titel „Technisches Denkmal“.

Seitdem schreitet die Restaurierung der LOUISE Schritt für Schritt voran. Alle Räume und Maschinen sind im Original erhalten. Die sachkundigen Guides können bei den Fabrikführungen inzwischen bis zu 14 technische Anlagen in Bewegung setzen. Dadurch ist der Prozess der Brikettierung für Besucherinnen und Besucher leicht nachzuvollziehen.

Brotfabrik Wittler. Reliefs in der Fassade
Brotfabrik Wittler mit weißer Klinkerfassade
Brotfabrik Wittler Aussenansicht mit Fenstern
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Erbaut
1927 - 1928

Bauherr
August Wittler

Architekt
Kurt Berndt

Früher
Backhaus und Verwaltungsgebäude

Heute
Altenheim, Wohn- und Gewerbeflächen

Die Keramikreliefs an der Fassade zeigen Darstellungen der Brotherstellung. | © Foto: Andreas FranzXaver Süß

Brotfabrik Wittler

Gegründet 1898 als Bäckerei, entwickelt sich das Unternehmen von Heinrich und August Wittler durch die Einführung industrieller Produktionsweisen bis in die 1920er-Jahre zum zeitweise größten Brotproduzenten Europas. Die Brotfabrik aus dem Jahr 1908 erbauen die Wittlers zusammen mit einem Wohnhaus und Stall sowie Kesselhaus im Wedding. Die Entwicklung der Brotfabrik Wittler ist eng verbunden mit Krieg und Wirtschaftskrisen. In diesen Zeiten rückt die Frage der Versorgung der Menschen in der wachsenden Millionenmetropole Berlin besonders in den Fokus.

In den 1920er-Jahren und vor allem im Zweiten Weltkrieg setzt die Firma Elektroautos als Lieferfahrzeuge ein. Einer dieser Lieferwagen gehört heute zum Bestand des Deutschen Technikmuseums.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ändern sich allmählich die Essgewohnheiten der Menschen. Die Brotfabrik Wittler kann sich nicht gegen die stärker werdende Konkurrenz aus Westdeutschland durchsetzen und muss schließlich 1982 Konkurs anmelden. Von der Blütezeit des Unternehmens zeugt heute noch die denkmalgeschützte Brotfabrik Wittler. Heute sind dort unter anderem ein Seniorenstift, Büros und Wohnungen untergebracht.


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Kraftwerk Schwarze Pumpe Außenansicht mit Kühltürmen
Besucher im Infozentrum Schwarze Pumpe
Im Kraftwerk Schwarze Pumpe wird Rohbraunkohle aus den nahe gelegenen Tagebauen Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde verstromt. | © Vattenfall, Foto: Christian Bedeschinski

Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe

Südlich von Cottbus errichtet die DDR in den 1950er Jahren das VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe mit Anlagen zur Verwertung und Veredelung von Braunkohle. In den 1990er Jahren zunächst zurückgebaut, entstand auf dem Gelände des neuen Industrieparks das Braunkohlekraftwerk „Schwarze Pumpe“. Mit Rohbraunkohle aus den umliegenden Tagebauen erzeugt das Kraftwerk Strom. Anschließend gibt es Prozessdampf für die Brikettfabrik ab.

Inzwischen ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe nach vorheriger Anmeldung im laufenden Betrieb besuchbar. An der imposanten 1.600-Megawatt-Anlage und einem multimedialen Informationszentrum lässt sich die Funktionsweise des Hightech-Werks erklären. Eine Aussichstkanzel in 161 Metern Höhe ermöglicht nicht nur einen guten Blick auf den aktiven Tagebau der Region. Sondern auch auf das – durch Flutung von stillgelegten Tagebauen entstehende – Lausitzer Seenland.

Bötzow Brauerei aus gelbem Backstein
Heutige Ansicht der Bötzow Brauerei.
Historische Aufnahme von der Bötzow Brauerei um 1900
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Erbaut
1876 - 1927

Bauherr
Julius Bötzow

Architekt
G. Dittrich, Th. Friedrichs, Th. Lipps u.a.

Früher
Brauereigelände, Biergarten

Heute
Kultur- und Veranstaltungsort, Gastronomie, Gewerbeflächen

Die Installation Futuring am Schornstein von Eva & Adele leuchtet seit 2013 von der Bötzow Brauerei. | © Foto: Andreas Muhs

Bötzow Brauerei

Im Jahr 2014 blickt das Areal der Bötzow Brauerei auf eine 150-jährige Geschichte in Prenzlauer Berg zurück. Ende des 19. Jahrhunderts ist die Brauerei lange Zeit wichtiger Bierlieferant für die Berliner Bevölkerung und darf sogar den Kaiser beliefern. Zu dem Gelände gehört damals ein bekannter Biergarten, der Platz für bis zu 6.000 Gäste bietet. Der junge Unternehmer Julius Bötzow schafft es, mit seiner Brauerei zum größten privaten Bierbrauer in ganz Deutschland aufzusteigen.

Der Standort am unteren Ende der Prenzlauer Allee wächst ab 1884 bis 1927 kontinuierlich. Neben weitläufigen Kellergewölben und Wirtschaftsgebäuden lässt Bötzow auch seine private Villa auf dem Gelände errichten. Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und der teilweisen Zerstörung der Brauerei im Zweiten Weltkrieg kommt das Aus.

Seit ein paar Jahren wird jedoch an der Reaktivierung des Geländes gearbeitet. Bald soll es hier ein breites Spektrum an Nutzungen geben, vom Prothesenzentrum bis hin zu einer kleinen Privatbrauerei. Die denkmalgerechte Sanierung übernimmt Chipperfield Architects, die bereits beim Umbau des Neuen Museums neue Maßstäbe gesetzt haben.


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Paar picknickt auf der Wiese der Biotürme
Biotürme Lauchhammer mit Besuchergruppe
Zwei verglaste Aussichtskanzeln gewähren einen Blick über das Areal. | © Foto: Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V., Foto: Nada Quenzel
Adresse

Finsterwalder Straße 57
01979 Lauchhammer-West

Biotürme Lauchhammer

In der südbrandenburgischen Stadt Lauchhammer ragen 24 geklinkerte Biotürme in den Himmel. Mit ihren 22 m Höhe und ihrer eigenwilligen Architektur sind sie ein geradezu mystisches Monument. Aus technischer Warte betrachtet sind sie allerdings eher marginaler Bedeutung und Größe.

Die Biotürme Lauchhammer sind das einzige Relikt einer riesigen Kokereianlage. Es war die erste weltweit, die aus Braunkohle Hochtemperaturkoks für die Verhüttung von Eisenerz herstellte. Dabei entstanden phenolhaltige Abwässer, die in den 1957-59 errichteten Türmen biologisch aufbereitet wurden – daher die Bezeichnung Biotürme. Das Wasser rann durch Hochofenschlacke, auf die spezielle Bakterien aufgebracht waren, die die Schadstoffe reduzierten. Anschließend gelangte das gereinigte Wasser in den Fluss Schwarze Elster.

Die Kokerei stellt ihren Betrieb 2002 ein. Die Biotürme stehen jedoch schon seit 1996 unter Denkmalschutz. So blieben sie vom Abriss verschont und stehen seitdem als Wahrzeichen für die untergehende Energiewirtschaft der DDR. Gleichzeitig entwickeln sie sich zu einem Ort der Auseinandersetzung mit nachhaltiger Energieumwandlung. Einer der Türme kann heute bestiegen werden. Oben bietet sich durch zwei verglaste Aussichtskanzeln ein weiter Blick über das Areal der ehemaligen Großkokerei.

Berliner Bürgerbräu Brauerei. Ansicht vom Müggelsee.
Fassade der Berliner Bürger-Bräu
Verlassene Berliner Bürgerbräu Brauerei
Außenansicht eines Brauereigebäudes
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Erbaut
um 1900

Bauherr
Genossenschafts-Brauerei

Früher
Brauereigebäude, Gaststätte

Die ehemalige Berliner Bürgerbräu Brauerei liegt am Müggelsee in Friedrichshagen. | © bzi, Foto: Max Braun

Berliner Bürgerbräu Brauerei

Als das „Bräustübl“, der Ausschank der Berliner Bürgerbräu Brauerei am Müggelsee, 1990 wieder öffnet, kommt sogar der Regierende Bürgermeister Walter Momper. Ob er sich damals ein „Rotkehlchen“ gönnt, die Spezialität des Hauses im roten Henkelglas, ist nicht überliefert. Zwanzig Jahre später endet jedoch die lange Geschichte einer der ältesten lokalen Brauereien endgültig. Rotkehlchen und andere Sorten sind weiter unter der Marke Bürgerbräu im Handel, werden aber seit 2010 von der sächsischen Radeberger Gruppe in Pankow produziert.

1869 gründet Hermann Schäfer auf einem aufgelösten königlichen Lehnsgut die Lindbrauerei. Seine Brauer bestücken die Eiskeller damals mit Natureis aus dem Müggelsee. 1901 übernimmt eine Genossenschaft Berliner Gastwirte die Brauerei. Sie investieren, vergrößern und modernisieren, der Ausstoß steigt. Zusätzlich zu den üblichen Pferdefuhrwerken transportieren jetzt auch firmeneigene Dampfschiffe die Fässer nach Berlin.

In der Nacht vom 14. auf den 15. September 1926 brennt das Brauereigelände. Beim anschließenden Wiederaufbau entstehen bis 1930 die Gebäude, die noch heute zu sehen sind. Im Zweiten Weltkrieg halten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter die Produktion aufrecht. Ab 1949 braut der VEB Berliner Bürgerbräu auch für den Export ins nicht-sozialistische Ausland. Bürgerbräu schmeckt selbst in Japan, Australien sowie den USA – und erwirtschaftet Devisen für den DDR-Staatshaushalt.

Mit dem Ende der Produktion 2010 schließt auch das kleine Brauereimuseum aus den 1990er-Jahren. Die denkmalgeschützten weiß gefassten Brauereigebäude mit den markanten Rundbogenfenstern stehen inzwischen leer. Allein das Bräustübl Friedrichshagen hält sich und lädt auf ein „Rotkehlchen“ an den Müggelsee ein – fast wie in alten Tagen.

Die Berliner Bürgerbräu Brauerei ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2.


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Bärenquell-Brauerei in Schöneweide
Straßenansicht Bärenquell-Brauerei in Schöneweide
Außenansicht des Innenhofes
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Erbaut
1882 - 1888

Bauherr
Brauerei Borussia Meinert und Kampfhenkel

Architekt
H.O. Obrikat, Robert Buntzel (Maurermeister)

Früher
Brauereigelände, Biergarten

Heute
Eventlocation

Das Bierlager mit Kühlturm in der ehmaligen Bärenquell-Brauerei in Schöneweide. | © bzi, Foto: Max Braun

Bärenquell-Brauerei

Ab 1882 errichtet die „Borussia Brauerei Meinert und Kampfhenkel“ die ersten Gebäude ihres Brauereigeländes an der Schnellerstraße. Sein markantes Erscheinungsbild erhält die Bärenquell-Brauerei in den Jahren nach 1898, als der Berliner Platzhirsch „Schultheiss“ die kleinere „Borussia“ aufkauft und kräftig ausbaut.

Dabei entsteht eine Spannung, die die Industriearchitektur noch bis ins neue Jahrhundert hinein kennzeichnet: Außen schmückt der Architekt H.O. Obrikat die Gebäude mit Türmen, Dächern und Fassadenschmuck wie eine mittelalterliche Burg. Direkt hinter den Mauern aber kommt neueste Technik zum Einsatz. Elektromotoren betreiben sämtliche Maschinen, ein werkseigenes Kraftwerk liefert den Strom. Weil am Spreeufer das Graben von Kellergeschossen nicht möglich ist, lagern die abgefüllten Flaschen in einem oberirdischen Kühlturm, von Kompressoren künstlich gekühlt. Von solchen Details bekommen die Gäste draußen im Biergarten nichts mit: Sie genießen ihr kühles Bier in einer romantischen Grotten- und Felsenarchitektur, die heute weitgehend verloren ist.

Als „VEB Bärenquell“ läuft die Produktion auch in der DDR weiter. Über einhundert Jahre, bis 1995, wird am Standort Bier gebraut, dann fallen die Anlagen in einen Dornröschenschlaf.

Seit Herbst 2020 hat der Technoclub Griessmühle auf dem Gelände der ehemaligen Bärenquell-Brauerei ein neues Zuhause. Mit dem Baergarten knüpfen die Macher des „ Revier Südost“ dabei auch an die alte Biergartentradition am Standort an. Was aus den ambitionierten Planungen für den Rest des Areals wird, steht derweil in den Sternen. Start-Ups, Geschäfte und eine Privat-Uni wollen die Investoren ansiedeln. Dabei könnte auch ein kleines Brauereimuseum entstehen, das die Geschichte des Standorts erzählt.

Die Bärenquell-Brauerei ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 2.


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Innenhof der Backfabrik
Alt- und Neubauten der Backfabrik
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Erbaut
1911 - 1927, 1972

Bauherr
Aschinger AG

Architekt
Bielenberg, Moser u.a.

Früher
Backwarenfabrik u. a.

Heute
Kreativwirtschaft u. a.

Einer der Innenhöfe der Backfabrik. | © Foto: Fanny Röger
Adresse

Saarbrücker Straße 36-38
10405 Berlin-Prenzlauer Berg

Best of

Bier und Brot

Backfabrik

Die Backfabrik in der Saarbrücker Straße in Berlin Prenzlauer Berg hat in ihrer gut 100-jährigen Geschichte eine ordentliche Transformation durchgemacht. 1911 gründeten die Gebrüder Aschinger die Backwarenfabrik. In den folgenden Jahrzehnten vergrößerten sie nicht nur das Gebäude, sondern auch die Vielfalt der dort produzierten Lebensmittel. Neben Brot stellte die Aschinger AG beispielsweise Sahneeis, Konserven, Wurst und Sprudelwasser her. Später produzierte die Fabrik in der DDR Brot und Brötchen für ganz Ostberlin.

Die wahrscheinlich merkwürdigste Erweiterung erfuhr das Gelände 1972. Im Zuge eines Anbaus ließ der damalige DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker einen Atomschutzbunker unter dem Gebäude errichten. Inzwischen ist die Backfabrik ein Kreativquartier für die unterschiedlichsten Ideen und Konzepte.

Zentralvieh- und Schlachthof, Luftbild von 1907
Zentralvieh- und Schlachthof, Börsensaal von Innen mit Kronleuchtern
Zentralvieh- und Schlachthof, Schweinehalle von Innen
Zentralvieh- und Schlachthof, Stahskellet im Park
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Erbaut
1878 - 1881, 1899, 1930

Bauherr
Stadt Berlin

Architekt
Hermann Blankenstein, August Lindemann

Früher
Städtischer Schlachthof

Heute
Wohn- und Gewerbeflächen

Der Zentralvieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg um 1907. | © Foto: Max Missmann, gemeinfrei

Zentralvieh- und Schlachthof

Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es in Berlin zahlreiche private Schlachthäuser. Um das unhygienische Schlachten in Wohnungen und Hinterhöfen zu beenden, eröffnet die Stadt 1881 den Zentralvieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg. Eine neue Schlachthofverordnung regelt fortan Hygienestandards und Kontrollen. Mit der Stadt wächst auch der Schlachthof. In Spitzenzeiten kommen bis zu 15.000 Schlachttiere pro Tag an, die hier weiterverkauft und verarbeitet werden. Die Lage an der Ringbahn ist ideal für den Transport von Tieren und Fleisch. Der S-Bahnhof heißt damals entsprechend Central-Viehhof.

Das Gelände ist nach dem Zweiten Weltkrieg stark zerstört und nur noch von geringer Bedeutung. Lediglich die nähere Umgebung versorgt sich noch mit Fleisch von diesem Schlachthof. Mit der Stilllegung des Geländes erfolgt 1977 die Umbenennung der S-Bahn-Station in Storkower Straße.

Ab Anfang der 1990er-Jahre beginnt ein Transformationsprozess, der bis heute anhält. Einige der Gebäude wie beispielsweise die Rinderauktionshalle sind mittlerweile denkmalgeschützt. Von anderen wie der Hammelauktionshalle steht nur noch das Stahlskelett. In die historischen Gebäude zieht seit einigen Jahren Leben ein. Rund herum entstehen inzwischen Parks und Neubauten.


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Drei Fahrradfahrer:innen auf der Straße vor der Förderbrücke.
Große Förderbrücke auf dem Gelände des Bergwerks.
1991 eröffnet, blieb die F60 nur 13 Monate in Betrieb bis sie aus energiepolitischen Gründen stillgelegt wurde. | © Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., Foto: Nada Quenzel

Besucherbergwerk F60

In Lichterfeld im Süden Brandenburgs schlummert ein stählerner Gigant: 80 Meter hoch, 11.000 Tonnen schwer und einen halben Kilometer lang. Die ehemalige Abraumförderbrücke F60 ist ein spektakuläres Relikt des Braunkohletagebaus in der Lausitz. Solche Förderbrücken dienen im Braunkohletagebau dem Transport der Abraummassen. Darunter liegt dann das begehrte Kohleflöz. Die Abtragsmächtigkeit der beiden Bagger, die hier parallel im Hoch- und Tiefschnitt im Einsatz waren, beträgt insgesamt 60 Meter – daher der Name F60.

Wegen der eindrucksvollen Stahlkonstruktion trägt die größte bewegliche Arbeitsmaschine der Welt auch den Beinamen „liegender Eiffelturm der Lausitz“. 1991 eröffnet, bleibt die F60 nur 13 Monate in Betrieb, bis sie aus energiepolitischen Gründen stillgelegt wird. Heute gibt sie spannende Einblicke in die Bergbaugeschichte und Ausblicke auf die neu entstehende Seenlandschaft der Lausitz. Im Info-Center, untergebracht im ehemaligen Werkstattwagen, informieren Ausstellungen und Filme über die Funktionsweise von Abraumförderbrücken.