Adresse
Palisadenstraße 48
10243 Berlin-Friedrichshain
Kontakt
www.umspannwerk-ost.de/
info@umspannwerk-ost.de
Tel.: 030 42 08 93 23
Umspannwerk Ost
Das 1900 fertiggestellte Umspannwerk Ost in Friedrichshain gehört zur ersten Generation der Berliner Umspannwerke. Im großzügigen Erdgeschoss formten die Transformatoren den vom Kraftwerk kommenden Strom um. Dadurch bekam er die benötigte Spannung für diverse Abnehmer. Mit der Gestaltung des Baukörpers und seiner Fassade fügte er sich gut in die umgebende gründerzeitliche Wohnbebauung ein. Sein ehemals technischer Zweck bleibt daher dem normalen Passanten bis heute zumeist verborgen.
Nach der Zerstörung großer Teile der Anlage im Zweiten Weltkrieg nutzte eine Fabrik das Gebäude des Umspannwerk Ost als Produktionsstätte. Seit einigen Jahren bespielt das Berliner Kriminal Theater die denkmalgeschützten Räume, die zum Teil auch als Restaurant dienen.
Adresse
Wilhelminenhofstraße 78
12459 Berlin-Oberschöneweide
Umspannwerk Oberspree
Neben dem ehemaligen Kraftwerk Oberspree entstanden im Laufe der Jahrzehnte drei Umspannwerke. Das erste Werk verteilte seit 1912 den Strom aus dem benachbarten Kraftwerk an die Umgebung. Als das Kraftwerk gut 20 Jahre später außer Betrieb ging, übernahm ein neues Umspannwerk ab 1933 die Versorgung der Industrie an der Oberspree. Der bekannte Architekt Hans Heinrich Müller plante das elegante und lichtdurchflutete Umspannwerk Oberspree mit auffällig geschwungenen Formen.
Dank neuester Technik kam der Bau mit einem viel geringeren Gebäudevolumen aus als bis dahin üblich. Inzwischen nutzt die Skulpturengießerei Knaak die Räumlichkeiten. Die Stromversorgung übernimmt seit 1995 ein noch kleinerer Neubau.
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Adresse
Kopenhagener Straße 58 – 63
10437 Berlin-Prenzlauer Berg
Industriekultur erleben
Umspannwerk Humboldt
Eine Marienburg für Berlin
1925 begeistert sich der Hausarchitekt der „Bewag“, Hans Heinrich Müller für die Marienburg, den größten gotischen Backsteinbau Europas in der inzwischen polnischen Stadt Malbork. Müller greift architektonische Stilmittel dieser mittelalterlichen Burg im Umspannwerk Humboldt auf. Das Eingangsportal des Umspannwerks in Berlin-Prenzlauer Berg zieren Spitzbögen. Zwei Brücken verbinden die mittig im Innenhof liegende Warte mit den Werkshallen. Ein Türmchen befindet sich im Innenhof des Umspannwerks.
Viele Bauten von Müller, die ebenfalls in den 1920er-Jahren entstanden sind, greifen diese Detailverliebtheit auf. Inzwischen sind die großflächigen Räume des ehemaligen Umspannwerks in gewerblicher Nutzung.
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Adresse
Oudenarder Straße 18–20
13347 Berlin–Wedding
Industriekultur erleben
OSRAM-Höfe
1935 übernahm die OSRAM GmbH KG den Standort an der Oudenarder Straße von der Bergmann Elektricitäts-Werke AG und verlegte anschließend einen großen Teil der Produktion in ihr neues „Werk B“, die heutigen „OSRAM-Höfe“. Das Unternehmen erweiterte den Baubestand um ein modernes Fabrikgebäude mit zwei Flügeln.
Das Bauwerk wurde von Waldemar Pattri als Stahlskelettbau im Stil der funktionalistischen Architektur gestaltet. Die beiden unteren, mit Klinkern verkleideten Geschosse bilden einen massiven Sockel, über dem sich ein gläserner kubischer Baukörper erhebt. Auf der Hofseite sind kubische Treppen- und Aufzugtürme angesetzt. Besonders heraus sticht jedoch der wuchtige, 33 Meter hohe Turmblock. Das „Werk B“ soll seinerzeit das größte Glühlampenwerk Europas gewesen sein.
Nachdem OSRAM nach 1990 die Produktion von diesem Standort abgezogen hatte, entstand hier unter dem Namen „OSRAM-Höfe“ ein Geschäfts- und Gewerbezentrum. Im historischen OSRAM-Glaswerk in Spandau entstehen aber auch heute noch täglich tausende Glasröhren für Leuchtmittel aller Art.
Adresse
Otternbuchtstraße 11–27
13599 Berlin–Siemensstadt
Industriekultur erleben
Kraftwerk West / Heizkraftwerk Reuter
Kraftwerksbau aus der Luft
1931 übergibt die Siemens-Bauunion ein modernes Steinkohlekraftwerk an die Berliner Städtische Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft (Bewag). Zusammen mit dem an der Rummelsburger Bucht gelegenen Kraftwerk Klingenberg deckt das neue Kraftwerk West den Großteil des Stromverbrauchs der wachsenden Metropole Berlin. Das Ziel der beiden Großprojekte ist die Unabhängigkeit von Fremdstrom aus den mitteldeutschen Braunkohlerevieren. Als die Anlage 1931 ans Netz geht, ist sie mit einer Leistung von 228 Megawatt das technisch modernste Kraftwerk Berlins.
Nach dem Zweiten Weltkrieg demontiert das sowjetische Militär funktionsnotwendige Teile des weitgehend unbeschädigten Kraftwerk West. Im April 1948 beginnt der dringend benötigte Wiederaufbau, ab Juni 1948 erschwert durch die Berlin-Blockade. Über die Luftbrücke werden daher großformatige Bauteile und Materialien mit 580 Flügen eingeflogen. Diese spektakuläre Aktion macht die Aussichtslosigkeit der Berlin-Blockade deutlich und trägt schließlich zu ihrem Ende im Mai 1949 bei. Ein halbes Jahr später nimmt Oberbürgermeister Ernst Reuter das Kraftwerk in Betrieb, das später nach ihm benannt wird: Kraftwerk Reuter. Seit 1987 versorgt auch der Neubau des Heizkraftwerk Reuter-West die Hauptstadt.
Heute steht die in den 1960er-Jahren zu einem Heizkraftwerk umgebaute Anlage unter Denkmalschutz. Die drei markanten, allerdings baufälligen Schornsteine werden 2009 zurückgebaut. Mit Stilllegung des Kraftwerksblocks „Reuter C“ geht 2019 schließlich der letzte Steinkohleblock vom Netz.
Im September 2019 endet die Ära der Kohle am Standort Reuter, dennoch spielt das Kraftwerk weiterhin eine wichtige Rolle beim geplanten Kohleausstieg Berlins bis 2030. Für die Umsetzung gibt es bereits Ideen und einige Entwicklungen befinden sich im Testbetrieb. Fast 100 Millionen Euro investiert Vattenfall Wärme Berlin in das Gesamtprojekt, um den steinkohlegefeuerten Block Reuter C zu ersetzen. Eine benachbarte Müllverbrennungsanlage betreibt die Dampfturbine.
Mehr zur Teilung Berlins und zur Strominsel West-Berlin erzählen unsere Meilensteine.
Das Kraftwerk West, heute Heizkraftwerk Reuter, ist Teil unserer Publikation „Berliner Schriften zur Industriekultur“ Band 1, Spandau/Siemensstadt.
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Adresse
Köpenicker Straße 70
10179 Berlin-Mitte
Kontakt
www.kraftwerkberlin.de
contact@kraftwerkberlin.de
Tel.: 030 2300 5100
Industriekultur erleben
Kraftwerk Berlin und Heizkraftwerk Mitte
Energieversorgung im Wohngebiet
Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 benötigt die Hauptstadt der DDR eine eigene, gesicherte Energieversorgung. Das Heizkraftwerk Berlin-Mitte geht noch im gleichen Jahr in Betrieb und ist lange Zeit das wichtigste Kraftwerk Ostberlins. Neben den umliegenden Wohnungen erhalten auch der Alexanderplatz, die Charité und das Staatsratsgebäude der DDR Wärme und Elektrizität. 1996 löst ein benachbarter Neubau das alte Kraftwerk ab. Anschließend steht es einige Jahre lang leer. 2006 zieht im südlichen Trakt der legendäre Techno-Club „Tresor“ ein. Der Club befand sich zuvor im Tresorraum des ehemaligen Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz.
Der riesige Komplex mit zahlreichen Erweiterungsbauten dient heute noch zum Teil der Energieerzeugung. Seit 2010 bietet das „Kraftwerk Berlin“ mit seiner 100 Meter langen Turbinenhalle Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen. Mit ihrer mächtigen Erscheinung prägen das alte und neue Kraftwerk Mitte noch heute die umgebende Stadtlandschaft an der Spree.
Adresse
Torgauer Straße 12-15
10829 Berlin-Schöneberg
Kontakt
euref.de/
info@euref.de
Tel.: 030 264 767 20
Gasometer Schöneberg
Der 1910 fertiggestellte Gasometer Schöneberg ist inzwischen ein Wahrzeichen des gleichnamigen Stadtteils und ein markanter Teil der Berliner Stadtsilhouette. Bis zur Stilllegung des Teleskopgasbehälters 1995 fürchteten viele Anwohnerinnen und Anwohner die riesige gespeicherte Gasmenge, die der Gasometer beinhaltete. Denn je nach Füllstand befanden sich zur Versorgung Berlins bis zu 160 000 Kubikmeter Gas in der Metallglocke.
Der Architekt Alfred Messel entwarf den Gasometer Schöneberg mit dem dazugehörigem Retorten- und Kesselhaus. Inzwischen ist das denkmalgeschützte Ensemble Teil des EUREF Campus, einem 5,5 Hektar großen Stadtquartier. Hier ist neben Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Energie und Mobilität auch ein Campus der Technischen Universität Berlin ansässig. In das Stahlgerüst des Gasometers ist eine Kuppel integriert, die als Kulisse für Veranstaltungen und vor allem Fernsehaufzeichnungen dient.
Im Juni 2021 wurde in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg ein umstrittener Bebauungsplan beschlossen, der die Innenbebauung des Gasometers bis 7 Meter unter seiner Oberkante ermöglicht. Auf den geplanten 35.000 m² Bürofläche sollen 2.000 Arbeitsplätze für die Sparte „Digitale Schiene“ der Deutschen Bahn entstehen.
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Adresse
Mauerstr. 78-80
10117 Berlin-Mitte
Kontakt
ewerk.net/
event@ewerk.net
Tel.: 030 200 756 56
Industriekultur erleben
ewerk Berlin
Umspannwerk und Techno-Club
Das heute als ewerk bekannte Gebäude hat in seiner über 100-jährigen Geschichte einige Nutzungs- und Umbauphasen erlebt. Bereits kurz nach dem Bau platzt das Kraftwerk aus allen Nähten. 1885 an der Mauerstraße in Mitte erbaut ist es das Zweite seiner Art in Berlin. Das erste Kraftwerk entsteht nur ein Jahr zuvor am Gendarmenmarkt.
Berlin ist Ende des 19. Jahrhunderts eine wachsende Stadt. Der stetig steigende Stromverbrauch erfordert neue Lösungen. Um Strom speichern zu können, kommt 1898 ein fünfgeschossiges Speichergebäude dazu. Erst die neue Drehstromtechnik erlaubt es, Strom am Stadtrand zu erzeugen und fast verlustfrei in die Stadt zu leiten. Das Kraftwerk in der Mauerstraße wird um ein Umspannwerk ergänzt. Dieses spannt den hochgespannten Strom aus den Fernleitungen auf niedrigere Voltzahlen um. Der Architekt Hans Heinrich Müller verbindet beim Umbau des Werkes zwischen 1924 und 1928 Funktionalität und Ästhetik. Die neue zentrale Schaltwarte im Hof ist stilprägend. Sie ist rund und in der Höhe gestaffelt.
Das Mitte der 1980er-Jahre stillgelegte Gelände erlebt nach der Wende seine Wiederentdeckung. Der Ort ist unter dem Namen „E-Werk“ als Techno-Club weit über Berlins Grenzen bekannt. Nach jahrelanger Sanierung öffnet das Gelände 2006 wieder. Heute dient das ewerk zum Beispiel als Eventlocation, Wohn- und Arbeitsstätte. Eine kleine Gleichrichterstation übernimmt auch heute noch teilweise die Stromversorgung der U-Bahn.
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Adresse
Am Wriezener Bahnhof
10243 Berlin-Friedrichshain
Berghain (ehem. Heizkraftwerk Rüdersdorfer Straße)
Das Berghain gehört zu den beliebtesten Clubs in Berlin und ist international bekannt. Seit 2004 werden die Räumlichkeiten des ehemaligen Heizkraftwerks Rüdersdorfer Straße zum Feiern und Tanzen genutzt. Das Gebäude gehört mit seinem neoklassizistischen Zuckerbäckerstil zum Ensemble der DDR-Bauten, die Mitte der 1950er Jahre entlang der Karl-Marx-Allee entstanden. Im Inneren erinnert jedoch nur noch wenig an die einstmalige Nutzung. Moderne Architektur und Kunst ergänzen die großzügigen Räumlichkeiten.
Immer öfter steht das Berghain auch außerhalb von Clubnächten offen. Verschiedene Konzerte und teilweise auch Ausstellungen ergänzen das kulturelle Programm und machen den alten Industriebau inzwischen auch für andere Zielgruppen interessant.
Adresse
Am Borsigturm
13507 Berlin-Tegel
Werksanlage Borsig
Das Werksgelände von Borsig in Tegel ist heute vor allem für das Einkaufszentrum in einigen der umgebauten Industriehallen bekannt und weniger für seine Architektur und Geschichte. Allerdings entstand hier mit dem 65 Meter hohen Borsigturm 1922 das erste Hochhaus Berlins.
Der Ausbau des Werksgeländes in Tegel begann bereits 1894 nachdem das ursprüngliche Firmengelände in Mitte zu klein wurde. Damals war August Borsig mit dem, nur wenige Jahrzehnte zuvor gegründeten Familienunternehmen zum größten europäischen Produzenten von Lokomotiven aufgestiegen. Das Geschäft florierte bis zur Weltwirtschaftskrise 1929, danach kam es zu zahlreichen Fusionen und Umgestaltungen in der Firma. Die BORSIG GmbH nutzt Teile des Geländes in Tegel jedoch noch immer.
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